Easyfitness, Michael Maeder

Michael Mäder
kontakt@michaelmaeder.de
https://easyfitness.club/franchise/

Bierdeckelkalkulation:

Nach 5 Jahren haben wir – im Schnitt – 2.500 Mitglieder.

2.500 Mitglieder zu je EUR 30,- netto (Basismitgliedschaft EUR 29,90 brutto zzgl. Upsells abzgl. Steuer) = EUR 67.500 Umsatz pro Monat

Miete inkl. Betriebs- und Nebenkosten (Strom, Heizung, Klima) EUR 14,- * 1.600qm = 22.500,-

Personal (7 Tage pro Woche = 84 Stunden * 2 Mitarbeiter) = EUR 12.000,-

Marketing = 5.000,-

Fremdkapitalkosten (Kredit 250.000,- über 7 Jahre, keine Zinsen 😉 ) = 3.000,- (oder bis zu 10 Jahre mit Zinsen)

Franchisefee, Reinigung, Versicherung, Steuerberater etc. EUR 10.000,-

Gesamtkosten 52.000,-

Ertrag EUR 15.000,-

Allerdings:
1. Man benötigt 5 Jahre, um 2.500 Mitglieder aufzubauen.
2. Startkapital/Investition von 250.000,- erscheint relativ niedrig im Hinblick auf die Umbaukosten. Man benötigt schönen Boden, Klimaanlage, Sanitäranlagen etc und Rücklagen für die Anlaufkosten. Auch eine Mietkaution wird notwendig sein.
Wenn man mit “nur” 1.000 Mitgliedern startet erzielt man einen Umsatz von “nur” 27.000 Euro bei fast gleich hohen Fixkosten (die Franchisegebühr ist selbstverständlich geringer).

Am richtigen Standort mit dem richtigen Durchhaltevermögen dennoch ein großartiges Geschäftsmodell, wenn man entsprechendes Eigen- und Startkapital mitbringt.

200 Standorte sind ein ziemlich guter Indikator, dass das Modell langfristig funktioniert.

Transkript:

Klaus: Servus und herzlich willkommen zur Goldgrube Franchise, dem unabhängigen und objektiven Podcast für alle, die einen Einblick in Geschäftsmodelle von Franchise-Systemen bekommen wollen. Apropos unabhängig. Es soll doch tatsächlich Podcasts geben, die von ihren Gästen Geld verlangen. Doch wie kritisch wird dann wohl hinterfragt werden? In der heutigen Episode geht es ein Geschäftsmodell, das man schon eher mit Franchise in Verbindung bringt. Fitness. Michael Mäder von Easy Fitness betreibt mit seinen Franchise-Nehmern 200 Studios in unterschiedlichen Größen und erklärt uns heute das Modell Premium Discount Studios. In früheren Folgen dieses Podcasts waren ja unter anderem schon Björn Krämer von FitPlus zu Gast, der uns die Welt von personallosen Fitnessstudios näherbrachte, übrigens die bisher meistgehörte Folge, sowie Bernd Schranz von Rehabox, der die unglaubliche Zahl von mehr als 700 Partnern aufgebaut hat und sich mit Reha-Sport beschäftigt. Doch zurück zur Premium-Discount-Fitness.

Was ist das überhaupt genau?

Und ist der Markt nicht schon längst von McFit, Cleverfit und wie sie alle heißen nicht nur gay, sondern sogar übersättigt? Fitness ist offenbar mehr als Sport und Training. Fitness ist zum Zeitvertreib geworden. Wir lernen, warum Singles eine eigene Zielgruppe sind und, für mich höchst erstaunlich, Menschen mehr als ein einziges Abo für ein einzelnes Studio haben. Der Markt ist also offensichtlich größer als 100%.

Michael Mäder: Sondern es geht eher darum, den Place to be zu haben.

Klaus: Auch, dass EMS-Trainings noch ein Wachstumsmarkt ist, hat mich überrascht. In meiner subjektiven Wahrnehmung gibt es an jedem zweiten Eck ein derartiges Studio. Die Zeiten der ewig laufenden und quasi unkündbaren Fitnessabos scheint auch vorbei zu sein.

Michael Mäder: Spricht ihn nicht an, schreibt ihn nicht an, sonst kriegt ihr noch mit, dass wir bei einem abbuchen. Dafür ist der Markt zu hart geworden. Es darf halt nicht mehr darauf ankommen, ob ich den Kunden wecke und ihn dann so animiere, zu kündigen.

Klaus: Riegel und Eiweißpulver sind kein so gutes Geschäft mehr.

Michael Mäder: Da gibt es einen Influencer, der hat dann die neuesten Kapseln und so weiter. Das ist falsch, wenn man sich darauf im Studio fokussiert.

Klaus: Doch wo liegt die Zukunft von Fitnessstudios? Und wie entwickelt sich der Markt?

Michael Mäder: Die Offenheit von Kunden gegenüber digitalen Lösungen, die ist gegeben. Kein Filialist, kein Unternehmer hat immer nur die Sonnenseite des Lebens.

Klaus: Bis zum Ende dran zu bleiben zahlt sich aus. Denn dann versuche ich, in möglichst einfacher Form eine Art Mini-Businessplan so kompakt darzustellen, dass die wichtigsten Zahlen auf einen Bierdeckel passen. Die Bierdeckelkalkulation. Beim Thema Kalkulation noch kurz der notwendige rechtliche Hinweis. Weder mein Gast, das Frenchy-System oder gar ich können für die Richtigkeit und Vollständigkeit der hier genannten Zahlen garantieren. Jetzt ist übrigens ein guter Zeitpunkt, diesen Podcast zu abonnieren, ihm viele Sterne zu geben und weiterzuempfehlen. Servus, Michael Meda. Danke für Ihre Zeit. Seien Sie doch bitte so lieb und erzählen uns, was genau ist Easy Fitness?

Michael Mäder: Vielen Dank erstmal für den Podcast und die Möglichkeit, unser System zu präsentieren. Easy Fitness ist eine Marke, die jetzt schon über 15 Jahre gewachsen ist. Easy Fitness ist ein Franchise-System. Wir haben Eigenbetriebe als Piloten und natürlich auch als Referenzen. Aber das Hauptaugenmerk ist im Franchise. mit dem wir auch arbeiten. Und da sind wir jetzt an die 200 Filialen gewachsen, haben noch große Pläne, haben noch viel vor, weil der Fitnessbereich ja genau in Deutschland, aber auch weltweit am Boomen ist.

Klaus: Wie genau darf ich mir ein Easy Fitness vorstellen? Ist das die kleine Muckibude, wie man in Deutschland sagt, am Eck, wo schwitzende, aufgeblasene Bodybuilder, früher noch mit Anabolika vollgepumpt, still und leise vor sich hin trainieren. Sind das 5000 Quadratmeter große Wellness-Tempel samt Gegenstromanlage? Ist es eine Mischung?

Klaus: Wie schaut es ganz konkret aus?

Michael Mäder: Easyfit hat begonnen im klassischen Premium-Discount-Segment, das war 2008. Ich habe damals eine Anlage übernommen und das haben wir als Konzept dann ausgebaut. Da sind von mir persönlich dann von uns noch ein paar Anlagen dazugekommen und das war das klassische Pendant zum damals üblichen Premium Fitnessstudio. mit einer Preisspanne von 40, 50, 60 Euro. Und dann war der neue Fokus, der neue Business Case geschaffen in der Branche. Der hieß damals Fitness ab 19,90 Euro. Dem haben wir uns auch angenommen. Und das klassische Premium-Fitness-Discount-Konzept heißt natürlich Fitness für alle. Das hat es auch bewirkt, also durch das Fitness Premium Discount Konzept oder Discount allgemein wurde der Markt ja im Spektrum viel größer, weil viel mehr Leute bereit waren durch die geringe Einstiegshürde sich dem Thema Fitness auch einfach mal anzuschließen und zu schauen, was das ist. Das ist natürlich ein Unterschied, ob man gleich mal 60 Euro oder 70 hinlegen soll oder 20 Euro. Bei uns geht es in einer guten Atmosphäre, Fitness anzubieten mit den, sage ich mal, Key Points an Fitness, was der Bedarf der Allgemeinheit auch an Menschen für ihr Training braucht, benötigt. Und das bieten wir an. Gute Atmosphäre, schöne Optik.

Klaus: Wie genau schaut jetzt so ein Easy Fitness aus? Alles, was Sie beschrieben haben, könnte ich mir genauso gut auf 250 Quadratmeter vorstellen wie auf 5.000 Quadratmeter vorstellen. Könnte ich mir genauso gut nahezu personallos bis zum High End. Sie sagten Premium Discount. Es wird also nicht die High End. Ecke sein, wo ich 24-7 den Personaltrainer habe und es wird auch nicht das personallose Stück. Wo genau befinden sie sich?

Michael Mäder: Das ist eine gute Frage und gut, dass Sie es ansprechen, weil Easy Fitness hat ein breites Portfolio, weil wir haben ja unterschiedliche Märkte vom Bedarf der Kunden genauso gut von den Franchise-Nehmern, also den Interessenten, die sich für Franchising und für Fitness als Unternehmertum interessieren. Wir bieten vier Varianten an. Die eine Variante ist ein richtiges Premium Easy Fitness. Das bedeutet, wir haben den Markt ab 50, 60 Euro aufwärts mit viel mehr Inhalten, die auch wie Wellness, wie Wohlfühlen, wie Ambiente, Personal Training und so weiter. Dann das Klassische, was ich eben gesagt habe, ist natürlich das Premium Discount Segment. Training ab 24,99 Euro bieten wir an. Und das ist, sag ich mal, das Mainstream Studio, aber mittlerweile auch in einer guten Atmosphäre. Also halt nicht mehr so eine Holzhütte, wo so ein paar Geräte drin stehen und dann sieh mal zu, Da ist natürlich auch Mitarbeiter drin und die in der Betreuung tätig sind. Wir haben natürlich aber auch das personallose Konzept. Das heißt für städtische Gegenden eher nichts, sondern eher für ländliche Gegenden, wo wir sagen können, wir haben als Ergänzung in kleinen Bereichen, wo vom Business Case das nicht möglich ist, bieten wir Personal aus den Studios an, auch die breite Fläche abzudecken. Der vierte Bereich ist das EMS-Training. Elektromuskuläre Stimulisation, das bieten wir genauso an und das bietet den Vorteil, sowohl in der Flächendeckend für den Endverbraucher als auch für den Interessenten für Franchise, sich genau das auszusuchen, wo er sich drin sieht. und auf der anderen Seite auch, was er abbilden kann.

Klaus: Der Fitnessmarkt wächst. Gibt es grobe Zahlen, wie viele Prozent der Deutschen trainieren und wie oft tun die das? Sprich, wie groß ist das Marktpotenzial von Easy Fitness oder auch von ihren Marktbegleitern?

Michael Mäder: Das Marktpotenzial ist in den letzten Jahren wahnsinnig gewachsen. Das hat ja auch die Ursachen, die ich gerade beschrieben habe, dass natürlich die Möglichkeiten oder die Ansichten darüber, sehr gestiegen sind. Der zweite Punkt ist natürlich dabei, dass der im Gegensatz, sage ich mal, so vor zehn Jahren, kenne ich das noch, 15 Jahren, der Endverbraucher, also der Kunde natürlich auch mehr das Eigeninteresse hat, in der Prophylaxe zu trainieren. Wir sind stark gestiegen. Wir haben mal vor ein paar Jahren sogar den Vereinssport in Deutschland, der ja sehr stark gefördert wird und sehr stark und mächtig war, abgelöst. Fitness ist die Sportart Nummer eins, wenn man das so sieht, Deutschland, aber auch in anderen Ländern. Wir liegen im Moment, das kommt immer auf die Betrachtung und die Berechnung an, bei einem Marktpotenzial von 13,5 bis 14 Prozent der Bevölkerung. Es gibt auch noch Nord-Süd-Gefälle und dadurch, dass die Produkte sich natürlich auch erhöhen, also der Bedarf sich erhöht, auf der anderen Seite auch die Möglichkeiten, die man zuschneiden kann auf den Verbraucher, werden wir stark wachsen. Bei Fitness ist ein Geschäftsmodell, was sich in der Gesellschaft wiederfindet. Das hat ja viele Ursachen. Der eine Ursache ist, dass der Gesundheitsfaktor steigt. Der nächste ist natürlich auch Einsamkeit. Wenn man sich statistisch mal anschaut in Deutschland, ist der Anzahl der Single-Haushalte 41%. Alleinlebende Paare, also sprich, die auch so nicht viel andere Dinge machen müssten, liegt irgendwie bei 30%. Also da bleiben noch nicht mal für Kinder viele übrig. Und jetzt kann man sich mal anschauen, was es für Möglichkeiten im Alltag gibt heutzutage, wo man sagt, okay, was kann ich außerhalb von meinem Haus machen, weil Menschen sind, Ich sage immer schön Herdentiere, das liegt uns in der DNA und das passt sich ganz gut. Wir haben eine gute Synergie bei Fitness zu sagen, ich kann das für mich tun, ich kann meine Ziele erreichen, aber ich habe auch einen Treffpunkt außerhalb meines Hauses. Offline, nicht digital, weil digitale Möglichkeiten gibt es ja genügend. Menschen zu sehen, mit denen zusammen zu trainieren und das Gemeinschaftsgefühl auch zu haben.

Klaus: Was genau und mit wem genau, das aufzugreifen, kann ich denn in Ihren Konzepten trainieren? Wenn ich mir Ihre vier Konzepte anschaue, dann ist das bei EMS für mich noch einigermaßen nachvollziehbar. Da komme ich zu euch, bekomme diesen Astronautentaucher, wie auch immer man ihn nennen möchte, Anzug angezogen, der mich in irgendeiner Art und Weise elektrisiert und mich zur Bewegung mehr oder weniger zwingt oder mich jedenfalls dabei unterstützt. Ein personalloses Studio kann ich mir auch noch einigermaßen vorstellen. Das werden so 200 bis 300 Quadratmeter große Räume sein, wo Geräte und ein bisschen Zimmerfahrrad und all diese Cardio-Dinge herumstehen sein. Aber was gibt es jetzt in Ihrem Premium-Discount- und Premium-Konzept? Ist der Fokus auf Gruppentrainings mit ganz viel Spinning, rund die Uhr irgendwelche lustigen Gruppenangebote?

Michael Mäder: Die Inhalte von einem Premium-Konzept oder Premium-Discount, also Discount natürlich, das sagt der Name, ist schon ein günstigerer Preis, unterscheiden sich erstmal darin, dass in einem Premium-Konzept Durch den Preis, aber auch durch das Angebot ein kleines bisschen anderes Klientel angesprochen wird. Das ist aber eher die Frage nicht des Geldbeutels, sondern der Herausstellung. Es gibt viele Leute, die sich natürlich unter dem Aspekt auch anmelden, weil sie sagen, ich nehme lieber etwas, wo ich ein bisschen mehr Betreuung habe, wo ich auch einen höheren Wellnessfaktor drin habe und wo ich vielleicht, das ist ja eine Interpretation eher von vom Endverbraucher durch den höheren Preis auch ein anderes Klientel vorfindet. Das heißt aber nicht, dass in einem Premium-Discount-Modell automatisch jetzt immer nur Leute trainieren, die wenig verdienen. Wir haben da auch sehr viele Menschen drin, die einfach rational denken, gut verdienen, auch rechnen können und sagen, mir reichen 25 Euro im Monat hin, ich möchte nur zweimal die Woche irgendwie ein bisschen mich bewegen, was für mich tun und dann ist das auch genug und mehr Geld möchte ich nicht ausgeben. Also es hat auch so ein bisschen, wie sagt man das, so ein bisschen einen Unterschied auch in den Ansichten des Endverbrauchers, beides klarzustellen. Wenn man das jetzt mal vergleicht, ist ja die berechtigte Frage. Wenn Sie sich ein Auto kaufen, gibt es ja auch unterschiedliche Kaufverhalten und Schichten und viele Menschen kaufen sich ein teures Auto nur, weil es ein Status ist, können aber genauso damit nur fahren wie, sage ich mal, mit einem günstigeren Auto und ähnlich ist das natürlich bei den beiden Modellen auch. Man hat natürlich bei einem teuren Auto schon auch das eine oder andere drin, was man bei einer Basic bei einem Auto vermisst. Bei dem Premium Discount Modell bieten wir, so haben wir uns ausgerichtet, darauf an, was ist der Bedarf der Kunden am meisten. Wir haben vom Angebot her wenig Exoten dabei. Wir haben auch wenig Interieur dabei, was nicht selbsterklärend ist oder was auch keine gute Marktdurchdringung hat. Wir brauchen keine Produkte, da geht es ja wieder ein bisschen Personalkosten auch dabei, beratungsintensiv sind, sondern wir versuchen, die Dinge abzubilden, die am Markt gefragt werden. Darin enthalten ist natürlich auch Kurse, das kommt immer auf den Markt an. Da gibt es natürlich ländlich oder innerstädtisch Unterschiede. Den Cardio-Bereich mit den einzelnen Geräten, die mainstream bekannt sind, aber auch mal eine Neuerung dabei, zu sagen, ich kann da im Portfolio mich frei bewegen. Anzahl der Geräte ist natürlich auch entscheidend. Und dann haben wir auch den klassischen, was Sie ansprechen, Muckibuden-Bereich.

Klaus: Wie genau darf ich mir jetzt, diese Frage nochmal vielleicht etwas konkreter zu stellen, den Unterschied von Premium zu Premium-Discount vorstellen? Ich verstehe die unterschiedliche Positionierung des Pricings. Man spricht damit einfach eine unterschiedliche Zielgruppe an. Aber bekomme ich da mehr persönliche Betreuung oder steht dort einfach das wertvollere Equipment, was ich mir im Cardio-Bereich einigermaßen vorstellen kann? Da gibt es dann das noch bessere Zimmerfahrrad mit noch mehr App-Unterstützung und statt Netflix gibt es dann auch noch Disney Plus. Bei Gewichten stelle ich mir den Unterschied eher marginal vor, weil 5 Kilo sind 5 Kilo. Also was rechtfertigt den Preisunterschied?

Michael Mäder: Die größte Rechtfertigung, wenn man es in drei Punkte zusammenfasst, ist der höhere Service, also in der Personalkostenstruktur, Ansprechbarkeit im Konzept. Der zweite Punkt ist der höhere Inhalt, das sprich das Angebot ist natürlich höher und das Konzept beinhaltet natürlich auch in höheren Wellnessbereichen Wenn es Faktor, die Verweilzeit in den Clubs soll viel höher sein. Und der dritte Punkt ist natürlich, dass auch von der Ausstattung, vom Ambiente und natürlich auch vom Inventar dann vielleicht auch mal eine andere Gerätelinie drin steht, die noch mit Monitoren versehen ist, die natürlich auch noch Möglichkeiten im Exzess hat, Daten zu ziehen und so weiter.

Klaus: Wie unterscheidet sich der Standort bei den beiden Konzepten? Ich könnte mir vorstellen, dass Premium, wie der Name schon sagt, eher innerstädtisch zu finden sein wird. Premium Discount vielleicht eher in den günstigeren Industrielagen. Stimmt meine grobe, völlig naive Theorie?

Michael Mäder: Die stimmt nicht. Und natürlich ist das von Ihnen auch eine gute Frage, weil das geht auch wieder das Kaufverhalten. Natürlich machen wir für jeden Standort Analyse. Wir machen eine Marktanalyse. Dazu gehört natürlich auch die Kaufkraft in diesem Gebiet. Dazu gehören natürlich auch die Mitbewerber in diesem Gebiet. Und danach kann man das Auswahlverfahren natürlich auch starten. Sie können natürlich, nehmen wir mal so eine Ruhrpottstadt, der ja so nachgesagt wird, die Kaufkraft nicht zu hoch. Sie können natürlich, wenn Sie in einem Ort im Ruhrpott, wo die Kaufkraft unter dem Faktor 100 liegt, der so ein bisschen der Indikatorwürfer ist, also bei 87 und Sie hätten jetzt kein klassisch Premium-Club vor Ort, dann sind Sie der Einzige, der das anbietet und dann kann man sich den Mitbewerberstamm anschauen und wenn die Durchdringung an Anzahl von Studios, was wir dann natürlich auch damit in die Marktanalyse einbeziehen, zwar recht hoch ist, das heißt viele Leute bereit sind, am Markt schon günstig zu trainieren, könnte sich durchaus auch in so einer Stadt ein Premium-Club lohnen, wenn der Markt noch frei wäre, weil man sagt, okay, auch dort bei 87 Punkten in der Kaufkraft im Verhalten mit nur Discount. Wenn man eine ordentliche Marktanalyse macht, einen ordentlichen Standort hat, das ordentliche Angebot hat, kann man den Break-Even-Point errechnen und sagen, in diesem Gebiet sind auch Leute bereit zu sagen, ich opfere mich und gebe das Dreifache aus, wie in meinem Premium-Discount-Segment, weil ich sage, okay, dann habe ich nicht so ein überfülltes Studio, ich habe nicht so eine Belegschaft an Kunden da drin, ich möchte das. Weil auch in solchen Städten sehen Sie ja, dass Kaufverhalten bei Luxusgütern oder bei anderen Gütern ja auch vorhanden ist. Es ist ja nicht so, dass in so einer Stadt automatisch alle nur mit günstiger Massenkleidung rumlaufen oder nur billig Autos fahren. Also das ist insofern falsch gedacht. Es könnte natürlich aber auch genauso gut sein, dass man in einem anderen Standort je nach Marktanalyse die Möglichkeit hat, auch noch einen Premiumdiscount zu platzieren.

Klaus: Bleiben wir noch ein bisschen beim Markt und beim Marktpotenzial. Sie sagten 13-14% ist der insgesamt adressierbare Markt, sprich 13-14% der Deutschen trainieren mehr oder weniger regelmäßig. Kann man so grob sagen, wie viel Prozent davon für das 1 zu 1 Modell, also EMS begeisterbar sind? Wie viel Prozent am Land wohnen, daher eher für ihr personalloses Konzept in Frage kommen? Und wie sich der restliche Teil aufteilt? Wie groß ist der Anteil der Bevölkerung, der bereit ist, einen Premium-Aufschlag zu bezahlen?

Michael Mäder: Das kann man schon pauschal sagen. Das ist natürlich dann aber auch immer unterschiedlich. Es gibt ja jetzt nur das, was ich Ihnen sagen kann, was die Deutschlanddeckung angeht. Da gibt es ja auch von den Leuten Studien, auf die ich mich da auch immer verlasse. Dann ist der größte Anteil natürlich im Premium-Discount-Segment zu finden. Da liegen wir die 70 Prozent. Wir haben Einzelbetriebe im Premium-Bereich und das ist, sage ich mal, so ein Bereich von 15 bis 20 Prozent. Wir sind in den Bereichen EMS eher in einem starken Wachstumsmarkt. Das merken wir nicht nur bei uns im Interesse und in der Nachfrage, sondern auch wie die Situation am Markt mit Mitbewerbern aussieht, weil es einfach umzusetzen ist, dass es ein Wachstumsmarkt, der relativ gering zu den restlichen Prozenten das ist. Jetzt ist natürlich in der Statistik eins nicht enthalten, weil personallose Clubs werden dort nicht einzeln aufgeführt an sich, weil die personallosen Clubs ist ja so eine Nische, die erst mal besetzt wird und nicht im Fokus abgeschnitten betrachtet wird. Also es wird so noch so ein bisschen in einen Topf geworfen. Die Frage ist ja auch für die Zukunft dabei. Macht es überhaupt Sinn? das extra zu betrachten, weil wir sind ja auch im Personal haften Clubs daran, nicht nur wir, sondern auch die Mitbewerber, Konzepte zu schaffen, die hybride Lösungen beinhalten, weil wir haben natürlich die Aufgabe, der Mitarbeitermarkt hat sich ja auch gewandelt, dafür zu sorgen, dass wir auch einen Markt bringen, der von den Öffnungszeiten für unsere Kunden zufriedenstellend ist. Damit wächst man natürlich auch in personallosen Gebieten, wie sprich auf dem Land, wo Personalkosten und Findung von Personal eine große Rolle spielt, viel stärker. Aber auch in den Städten sind natürlich die Mitarbeiter weniger daran interessiert, Schichten zu haben von 18 bis 24 Uhr oder morgens von 6. bis mittags, sondern die natürlich dann auch eher gucken, ob sie smart arbeiten können. Und das lässt sich über Hybride oder in dem Beispiel dann auch personallose Lösungen auch in Zukunft viel besser abdecken.

Klaus: Nicht nur ich, sondern Millionen Menschen nutzen Wikipedia jeden Tag für Recherchen. Wikipedia genießt hohes Vertrauen. Und mal ehrlich, wie oft hast du Fakten von Wikipedia schon hinterfragt? Doch ich nutze Wikipedia nicht nur passiv, sondern ich schreibe und überarbeite auch Artikel. Nach über 450 Artikeln weiß ich ganz genau, was man in Wikipedia unterbringen kann und was nicht. Du, dein Produkt oder dein Unternehmen in Wikipedia? Schreibt mir einfach eine Nachricht an klaus at goldgrube-franchise.de und ich sage dir unverbindlich, was möglich ist. Wikipedia bringt nicht nur Reputation, sondern auch Suchmaschinen und Dienste wie JetGPT holen ihr Wissen aus Wikipedia. Werbung Ende.

Klaus: Hybrides Fitnessstudio heißt das, dass dann bis, bei ihrem Beispiel zu bleiben, 18 Uhr die Rezeption besetzt ist und mehr oder weniger viele Fitnesstrainerinnen und Fitnesstrainer zur Verfügung stehen, die mich betreuen. 18 Uhr dann die sprichwörtlich große Glocke geläutet wird, das Personal nach Hause geht und man ab dann selbstständig eincheckt und völlig ohne fremde Hilfe trainieren kann, lässt sich sowas organisatorisch und auch sicherheitstechnisch überhaupt einrichten.

Michael Mäder: Ja, gute Frage. Damit haben wir uns ja schon lange beschäftigt oder der Markt beschäftigt hier aus der Situation heraus schon sehr länger, weil wir natürlich sehen müssen, dass wir auch zur Mitarbeitergewinnung gute Möglichkeiten zur Verfügung stellen. Wir sind ja eigentlich, und das ist das Gute dabei, Spätstarter, was diese Betrachtung angeht. Wenn Sie sich andere Märkte anschauen, wird ja in anderen Märkten schon lange daran gearbeitet, Lösungen zur Verfügung zu stellen, die Mitarbeiter minimalinvasiv arbeiten. Wenn Sie sich mal anschauen, wie lange schon an Flughäfen diese Terminals stehen, wo man einchecken kann, Früher hat man Strafen bezahlt, wenn man nicht den digitalen Check-in gewählt hat, haben sich die Leute schon dran gewöhnt. Wenn Sie sich mal anschauen, mir zumindest geht es so, dass ich bei McDonalds, also da ist ja niemand, aber die sind ja immer voll, dann gehe ich persönlich sogar lieber zu diesen digitalen Eingabehilfen, als dass ich da zu einem Personal gehe. Das ist übersichtlich, das ist klar strukturiert. Hier kann man es nicht ganz vergleichen im Fitnessbereich, aber die Offenheit von Kunden gegenüber digitalen Lösungen, die ist gegeben, weil auch die Zukunft des Marktes, da können wir ja gerne mal darauf eingehen, wie ich den Markt für die Zukunft sehe, besteht ja bei dieser starken Digitalisierung Nicht mehr nur darin, dass da optimale Trainer gut ausgebildet vor Ort sind. Weil was man spürbar merkt, ist, dass durch dieses Angebot extern von wahnsinnigen vielen Anbietern, die natürlich auch ein Eigeninteresse daran haben, ihre Themen auszuspielen, da geht es ja natürlich auch Datensammeln, Datenauswerten, Konsumerverhalten, sieht man natürlich, dass Fitnessstudios sich im Laufe des Wandels nicht, die sind die im Inhalt dafür zur Verfügung stehen, das bestmöglichste Training abzubilden oder den bestmöglichsten Trainingsplan zu platzieren oder vielleicht sogar noch, wie ich das früher aus meinen Zeiten kenne, noch einen Ernährungsplan zur Verfügung zu stellen in meinem gesunden Halbwissen, sondern es geht eher darum, den Place to be zu haben mit den Möglichkeiten, die ein Kunde braucht, das auszuführen, was er sich in der Eigenrecherche, in der Eigeninitiative sogar außerhalb des Clubs schon längst zugelegt hat.

Klaus: Kerngeschäft von Easy Fitness ist dann, diese 70 Prozent des Marktes effizient zu betreuen und zu einem Preispunkt von, Sie sagten vorher, rund 25 Euro monatlich in den Büchern zu haben. Sind diese 25 Euro die Haupt- oder auch Kerneinnahmequelle oder gibt es da, wie ich mir von außen jetzt gut vorstellen kann, noch alle möglichen zusätzlichen Income Streams? Solange Personal da ist, müsste ich doch vom Fitnessregel bis zum Energydrink alles Mögliche verkaufen können. Ich müsste doch theoretisch, wenn auch in eingeschränktem Umfang, aber doch einen Personal Trainer verkaufen können. Da müsste es doch eigentlich eine Menge an Rundherumgeschäft geben. Stelle ich mir das so einfach vor oder ist es tatsächlich so?

Michael Mäder: Das ist einfach, aber genauso kompliziert, wenn Sie Ihr Business ausrichten wollen. Natürlich ist das einfach, viele Assets und viele Angebote mit hinzuzunehmen, aber Sie dürfen nicht vergessen, umso mehr Angebote Sie mit reinnehmen, zusatznutzen oder zusatzverkäufen, die müssen Sie trotzdem alle monitoren, die müssen Sie einer gewissen Qualität bereitstellen und müssen Sie auch in der Service-Dienstleistung natürlich auch gut anbieten können. Das Kerngeschäft ist in der Regel 95 bis 99 Prozent der Einnahmequellen geht es darum, dass man eine gute Atmosphäre bereitstellt und da die Menschen gut abholt und die trainieren können. Je nach Ausgangslage ist es natürlich möglich das eine oder andere Angebot mit reinzunehmen. Nehmen wir mal den klassischen Markt, den ich ja auch durch meine jahrelange Zutun in der Fitnessbranche, ich war jahrelang auch angestellt, ich habe das live erlebt. Im Offline-Markt, sage ich mal, war das noch was ganz anderes. Da hatte man seine Zulieferer. Die haben dann so ein Studio bestückt, da hat man die ulkigsten Riegel gehabt, die man da anbieten konnte. Da hat so ein Ding 5 Mark gekostet. Das gab es nicht im Supermarkt, das gab es nicht im Internet und so weiter. Also da konnte man natürlich sagen, lukratives Geschäft. Eiweißshakes genauso. Wo wollte man sich denen erwerben, wenn nicht im Fitnessstudio? Da konnte man sich ein gutes, sage ich mal, zweiten Business Case aufbauen und durch Eiweißshakes sogar über eine Deckungsbeitragsrechnung sprechen. Das hat sich natürlich alles so ein bisschen gedreht. Wenn Sie heute in einem Fitnessstudio, das ist ja meine bewusste Wahrnehmung, wenn Sie dort in einer Umkleidekabine sind, das ist ja halb zwischen Ernährungslabor und Chemielabor. wo man gar nicht weiß, ist das jetzt was Verbotenes oder nicht. Auf jeden Fall wird sich da gepudert und da gibt es die kleinen Kapseln für vor, danach, da habe ich einen Booster, da habe ich hinterher was zum Recovery und so weiter. Weil das ist ja durch die, sage ich mal, Social-Media-Betreuung, die wir bei unseren Endverbrauchern haben, natürlich, da gibt es einen Influencer, der hat dann die neuesten Kapseln und so weiter. Das ist Falsch, wenn man sich darauf im Studio fokussiert, weil man dadurch schnell das Kerngeschäft verlieren kann. Das heißt Mitgliedergewinnung, Mitgliederbetreuung und eine gute Dienstleistung anzubieten, wenn man in so einem Riesenmarkt, der im digitalen Bereich stattfindet, durch so viele Anbieter sagt, ich möchte da einfach mitspielen. Die ganzen Diskussionen, die ich ja live miterlebe, wer hat das beste Eiweißprodukt, Wer hat die besten Supplements, die besten Riegel? Da können Sie natürlich Mitarbeiter unwahrscheinlich in die falsche Ecke qualifizieren, wenn Sie denen jeden Tag erklären wollen, das ist das Wichtigste, was du machen sollst. Also ist das ein Passivgeschäft. Wir bieten in unseren Anlagen Automaten an. Das ist ein Thema, das jeder Betreiber. Für sich unterschiedlich spielt.

Klaus: Das ist eine gute Aufgabe.

Michael Mäder: Wenn man das kann, wenn man selbst dahinter steht als Betreiber, sein Team zu fokussieren, darauf zu sagen, komm, wir machen es einfach mal so, wir gehen über die Trainingsfläche, wenn wir so eine Betreuung anbieten, dass wir dann auch noch sagen, du kannst da jetzt so ein Special haben. Also für 25, 30, 40 Euro kriegst du von mir eine Trainingsstunde extra. Das ist aber ein Thema, was, sage ich mal, in der Diversifizierung im Markt noch nicht angekommen ist. Der eine spielt es, der andere nicht. Liegt so ein bisschen an den Glaubenssätzen. Manche meinen, das muss ich so bieten, das muss in der Dienstleistung drin sein. Das ist ein schwieriges Thema, hat mit dem Mindset des Betreibers auch so wenig zu tun. Grundsätzlich bin ich ein Befürworter davon, zu sagen, wir haben gerade deshalb weil es auf das Hauptthema einzahlt, nämlich auf Fitness und auf Betreuung, zu sagen, das stärken wir, das wäre für mich ein fokussierteres Thema, ein ordentliches Personal Training anzubieten, als zu sagen, ich habe das ganze Portfolio von ordentlichen Supplements im Studio.

Klaus: Wie darf ich mir das Pricing vorstellen? Ihre Marktbegleiter von Macfit bis zu Cleverfit und wie sie alle heißen, bewerben ja teilweise, so nehme ich als Endkunde das wahr, die Preise mit ab 19, 90, ab 24, 90, ab 29. Das klingt für mich immer ein bisschen so, als wäre das so ein bisschen dieser Dieses Lock-Angebot und am Ende würde ich dann doch viel mehr zahlen, weil ich mich entweder bis an mein Lebensende verpflichten muss oder noch irgendetwas zusätzlich kaufe. Wie ist das bei Easy Fitness? Seid ihr transparent? Ist das eine wirkliche Flat-Fee für alle? Wie ist das aufgebaut?

Michael Mäder: Also das ist genau so, wie Sie sagen. Natürlich ist das bei uns im Markt nicht anders als in anderen Märkten. Dieses Abzeichen könnte auf der einen Seite, wie Sie sagen, natürlich symbolisieren, dass da irgendwo was dahinter versteckt ist, dass man nicht so genau mit raus will. Wir sind da transparent, aber trotzdem haben wir auch ab. Preise, mit denen man in den Markt geht, weil man natürlich auch gemerkt hat, dass der Bedarf unserer Kunden unterschiedlich ist. das einfach mal so ein bisschen abzugraden. Wir haben Menschen, die sind bereit gegen einen günstigeren Preis zu sagen, okay, Agreement ist, ich nehme eine längere Laufzeit in Kauf. Manche möchten es flexibler haben, dafür haben wir eine monatlich kündbare Mitgliedschaft, die natürlich ein bisschen teurer ist, weil sie natürlich vom Pricing her, ich weiß nicht, ob der Kunde morgen oder übermorgen geht, also muss ich das ein bisschen mit einkalkulieren. Und darüber hinaus gibt es halt Kunden, die sagen, Das Thema Supplements, mitbringen von eigenen Getränken und so weiter. Du, ich möchte einfach nur das Basic-Angebot haben, ab 24, 90 oder oder. Ich möchte einfach nur reinkommen, ich möchte trainieren, ich möchte wieder rausgehen. Ich möchte keine Zusatzprodukte kaufen und auch keinen Zusatznutzen haben. Dann hat man natürlich Menschen, die sagen, ich bin bereit, gegen den Aufpreis auch andere Angebote zu nutzen. Und so ist natürlich die Staffelung auch aufgebaut. So ein bisschen sage ich mal, das ist das Startangebot, da kannst du alle Geräte nutzen. Wir haben es transparent gehalten, in dem Sinne, dass wir sagen, es gibt eigentlich nur immer den Grundpreis je Laufzeit. Und dazu kann man sich bei uns eine Flatrate buchen. Eine Zusatzflat beinhaltet dann für jemanden, der sagt, ich möchte schon irgendwie alles nutzen, da ist dann für 7,99 Euro oder 9,99 Euro sind dann die Getränke mit enthalten. Da sind Wellnessangebote mit enthalten, also sprich Massage, Liegen, Solarium. Da sind bei manchen das Zirkeltraining mit enthalten. Also das hat einen Zusatznutzen, den der Kunde wählen kann, aber nicht muss. Und das macht die unterschiedlichen Staffelungen aus.

Klaus: Ich habe auf Wikipedia gelesen, dass in.

Klaus: 185 Filialen die unglaubliche Zahl von 450.000 Mitgliedern betreuen. Gratuliere! Das heißt, dass Sie in jedem Ihrer Studios unfassbare zweieinhalbtausend Menschen trainieren. Wenn die alle gleichzeitig kommen, dann haben Sie doch ein Problem, oder? Wie oft trainiert denn der durchschnittliche Gast tatsächlich?

Michael Mäder: Wir liegen bei einer sehr hohen Reaktionsquote. Jetzt muss man wieder auseinanderhalten, was meinen Sie mit tatsächlich. Weil trainierend regelmäßig einmal die Woche oder mehrfach ist natürlich eine Grundfrage dabei. Da müsste man ein bisschen ins Thema gehen. Die meisten Menschen trainieren bei uns ein- bis zweimal die Woche. Das ist so das Kerngeschäft, sag ich mal. Was natürlich nicht mehr stimmt, da kann ich für die ganze Branche sprechen. Die Branche ist ja aus dieser Muckibuden, ich kenne das noch von mir selber als Kundennische, rausgekommen. Meine Studiobetreiber, bei denen ich trainiert habe, die meinten früher, Gottes Willen, Spricht den nicht an, schreibt den nicht an, sonst kriegt ihr noch mit, dass wir bei dem abbuchen. Dafür ist der Markt zu hart geworden. Und dafür muss man dem Kunden auch mehr bieten, auch mehr Mehrwert, dass er sich trotzdem gut abgeholt fühlt. Also über eine Newsletter und so weiter und auch über die Angebote. Das darf halt nicht mehr darauf ankommen, ob ich den Kunden wecke und ihn dann so animiere, zu kündigen. Das ist nicht der Inhalt. Also ich freue mich, so sind die Anlagen natürlich auch im Bedarf ausgelegt, wenn ein Kunde mehrfach kommt. Im Schnitt ist es darauf angelegt, ein- bis zweimal Training die Woche. Und die Anlagengröße, das hat sich auch verändert durch die Spezifikation der Geräte. Man ist früher in den 90er, 2000er Jahren ausgegangen, da hat man gesagt, wenn ich pro Quadratmeter Trainingsfläche einen Kunden habe, das war aber mehr Premium-Bereich, da bin ich glücklich, da geht man von ganz anderen Zahlen mittlerweile aus, da liegen wir bei eher vier Kunden pro Quadratmeter Trainingsfläche.

Klaus: Vier Mitglieder pro Quadratmeter. Das heißt, dass Sie in einem 2.000 Quadratmeter Studio, wenn ich mich jetzt nicht verrechnet habe, 8.000 Mitglieder begrüßen können. Wie sind denn so die Durchschnittszahlen und ab wie vielen Mitgliedern rechnet sich so ein Studio?

Michael Mäder: Also wir haben solche Studios, mehrere sogar davon, aber das ist nicht der Schnitt. Sie müssen jetzt mal einfach ausgehen, das ist ja auch ein Business Case. Wir befinden uns ja bei Ihnen in einem Franchise-Podcast und deswegen ist es ja auch drüber wichtig zu sprechen, wie sieht denn jetzt eine Range aus. Sie müssen ja sehen, Sie haben ungefähr Wenn wir mal bei dem Premium-Discount-Konzept bleiben, haben Sie am Anfang natürlich ein bisschen höhere Kosten durch Leasing, Ablauf der Leasing. Da liegen wir bei einem Break-Even-Point von 1300 bis 1600 Mitgliedern. So, also können Sie daraus natürlich jetzt selber sich hochrechnen, wenn so eine Anlage nicht über 1600 Mitglieder hätte, dann hätten wir ja defizitäre Anlagen. Also ist die Zahl schon berechtigt? Wenn ein Unternehmer bei uns Geld verdienen will, dann braucht er schon die 2000 Mitglieder, mal mehr, mal weniger. Wir haben Anlagen mit 8.000, 9.000 Mitgliedern. Wir haben Anlagen, sage ich mal, im Schnitt mit 3.000. Wir haben aber auch Anlagen, die rechnen sich schon, mit 1.600 oder auch, wir haben sogar welche mit 1.400 Mitgliedern, dann sind die Geräte bezahlt. Betreiber vielleicht nicht mehr die Performance oder will auch nicht mehr. Das ist ja dann auch immer ein bisschen unternehmerisch abhängig, aber kommt damit dann durch den Mietpreis, der auch eine Rolle spielt, abgezahlte Geräte, ist er damit auch Pari. Wir haben ja unterschiedliche Unternehmerprofile auch von den Ansichten bei uns.

Klaus: Wie viel kostet denn jetzt so ein durchschnittliches Studio? Wie viel Geld muss ich in die Hand nehmen?

Michael Mäder: Hier haben wir eine klare Struktur. Die Finanzierungskosten betragen in der Regel die 300.000 Euro. Davon werden 50.000 Eigenkapital benötigt und 250.000 kommen als Fremdkapital von einer Bank. Diese Summe deckt alle einmaligen Kosten und alle laufenden Kosten, bis das Studio selbst tragend ist. Das umfasst alle Ausgaben von Personal, Miete, Gerätediesing und Studioausstattung. Die Kosten für den Umbau der Immobilie trägt in der Regel als Baukostenzuschuss der Vermieter.

Klaus: Wie viele Mitarbeiter brauche ich denn, ein Studio tatsächlich betreiben zu können? Ich nehme mal an, jemanden am Empfang, jemanden, der über die Fläche geht und sozusagen aufpasst und den einen oder anderen Tipp gibt. Und vielleicht auch noch Trainer, möglicherweise für diese Stunden oder auch für das 1-zu-1-Training?

Michael Mäder: Im Schnitt versuchen wir, da gibt es ja immer so zyklische Zeiten, also im Abendbereich, Feierabendbereich, im Morgenbereich hat man das auch. Auf den Clubs gibt es natürlich eine andere Betreuungsdichte oder Mitarbeiterdichte als über die Mittagszeit. Je nach Club, je nach Auslastung sind es im Abendbereich drei bis vier Mitarbeiter. im Vormittagsbereich dann in den Spitzenzeiten vielleicht zwei und in den Übergangszeiten ist es auch manchmal nur ein Mitarbeiter. Aber man hat so im Schnitt, kann man sagen, in den Discount-Modellen fährt man natürlich das Modell, das auch kostenminimiert zu fahren, mit ein bis zwei Festangestellten und mit vielen Aushilfen und auch Studenten. Das ist mitunter bei diesen Business-Modell, nämlich Fitness, etwas leichter noch am Markt zu finden als in anderen Berufen, aber trotzdem schwieriger als bei reinen Bürojobs oder digitalisierten Jobs. Also wir liegen so gut in der Mitte in der Personalfindung, kann man sagen, und die Ausrichtung im Studio besteht, so sage ich mal, aus ein bis zwei festen Mitarbeitern und der Rest wird dann zyklisch mit Aushilfen und mit Auszubildenden abgedeckt.

Klaus: Wenn Sie, sagen wir, 1500 Mitglieder für den Break-Even brauchen, mit wie vielen Verträgen in der Tasche sperren Sie so ein Studio auf? Es wird ja vermutlich sehr viel Eröffnungsmarketing gemacht und auch mit Eröffnungsangeboten geworben. Das wird einige Menschen anziehen.

Klaus: Wie viele sind das?

Michael Mäder: Also wir haben tatsächlich bei uns, ich kann auch nur für Easy Fitness sprechen, eine recht gute Quote, weil das Ziel ist natürlich, dass wir mit Breakeven eröffnen. Das ist das Hauptziel. Das gelingt in Der Hälfte der Fälle, würde ich sagen. Wenn man jetzt mal ehrlich ist, wir liegen dann auch in manchen Fällen weiter drunter. Da haben wir natürlich dann auch wieder den Unternehmer an sich, wie er sich den Gegebenheiten unseren Leitplankensystemen und unseren Hinweisen dann auch hingibt. Aber wir haben natürlich auch Überperformer, sodass man auf den Schnitt kommt. Wir haben durchaus Klubs, die dann auch gleich mal mit 1.700, 1.800 Mitgliedern aufmachen. Wir haben aber auch in den 300.000, die wir da eben thematisiert haben, aber auch Anlaufkosten mit eingerechnet. Aber im Schnitt ist es so, dass wir die letzten Eröffnungen zwischen 1.200 bis 1.400 Mitglieder eröffnet haben.

Klaus: Und wie lange bleibt der durchschnittliche Kunde? Früher waren Fitnesscenter-Verträge, zumindest in meinem Umfeld, ja Knebel-Verträge, bin da ja de facto nicht rausgekommen. Aber mittlerweile kann man ja, soweit ich das mitkriege, viel einfacher kündigen. Gibt es so Statistiken der Kündigungsquote?

Michael Mäder: Das ist wahnsinnig in der Veränderung, dass wir sehr gute Umsätze schreiben von Neukunden, auch welche, die schon mal bei uns waren, aber die Kündigungsquote allgemein auch höher geworden ist. Wir reden jetzt schon von Kündigungsquoten über 30 Prozent. 35 bis 40 Prozent, weil der Kunde natürlich durch die Angebote auch mal gerne sagt, okay, jetzt kündige ich mal, gehe woanders hin. Ich kenne viele Kunden, die haben zwei oder drei Mitgliedschaften, weil sie da einfach sagen, oh, dann kann ich, also zwei haben viele Kunden mittlerweile, weil die sagen, ja, für 25 Euro, da gebe ich jetzt 50 Euro aus, dann bin ich halt bei dem und bei dem, ne, gefallen mir beide gut, weil ich brauche mal ein bisschen Abwechslung. Das gibt es mitunter auch schon. Bei uns ist die durchschnittliche Verweildauer die mit neuen Erkenntnissen und Herausforderungen für die Zukunft behaftet ist, so ungefähr bei zweieinhalb Jahren. Das klingt nicht viel, aber da muss man wieder dagegen halten, dass natürlich auch viele Kunden sich abmelden. Wir haben ja variable Modelle, die machen dann halt mal drei Monate Pause und kommen dann wieder. Das verfällt natürlich auch immer ein bisschen die Statistik.

Klaus: Das ist wohl mein größtes Learning in dieser Episode, zumindest bis jetzt. Es gibt Menschen, die tatsächlich zwei oder sogar drei Mitgliedschaften gleichzeitig haben. Warum? Hat das irgendwas mit den von Ihnen eingangs erwähnten Singles zu tun? Irgendwann kenne ich halt alle im Klub 1 und dann gehe ich in den Klub 2 oder ich weiß, dass die Mädels eher am Dienstag im ersten Klub.

Klaus: Und am Freitag im zweiten Klub sind.

Klaus: Und dann kann ich überall hin. Stimmt meine Theorie?

Michael Mäder: Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass die Statistik der Single-Haushälter eine Rolle damit spielt, dass man sagt, da bin ich dann immer an dem Tag mit dem Kumpel da oder das ist ein besserer Tag da und am Wochenende bin ich zu Hause, da gehe ich halt dahin, weil das will ich lieber so haben, weil auch die großen Ketten bieten ja nicht in jedem Ort was an. Aber ich kenne hier, wo wir unsere Zentrale haben in Hannover, auch viele Männer, Wenigere Frauen, mit denen ich dann spreche, die in dem Alter von 25 oder bis 35 sind, die sagen, ja gut, dann bin ich bei denen und dann bin ich auch noch bei denen und ich wechsle gerne mal. Ob das der Grund ist, Single-Verhalten, könnte man auch damit reinrechnen.

Klaus: Wie groß ist denn überhaupt noch das Potenzial? Gefühl gibt es doch schon überall, wie Sie es nennen, Premium-Discount-Studios. Ich kenne jetzt Macfit, Cleverfit, wie sie alle heißen. Gibt es noch Platz oder ist das ein reiner Verdrängungswettbewerb?

Michael Mäder: Meine Erkenntnis ist aus den letzten 15 Jahren der Selbstständigkeit mit den Eröffnungen, die wir gemacht haben, dass schon vor 15 Jahren ich gefragt wurde, warum macht ihr jetzt hier eigentlich noch ein Fitnessstudio hin? Hier gibt es ja schon so viele und es ist heute noch so. Was man aber nicht sieht ist, dass die Reaktionsquote auf Fitness auch gewachsen ist. Wenn Sie mal sehen, dass vor zehn, elf Jahren haben wir bei der Hälfte gelegen. Also das hat sich ja wahnsinnig gewandelt. Und das ist ein Markt, der aus verschiedenen Zwängen und Gründen auch in der Zukunft eine Rolle spielen wird. Also lässt sich das ja gar nicht genau beantworten. Wir haben permanente Analysen laufen. Wenn wir einen bestimmten Standort haben, wir kriegen eine Immobilie angeboten, dann müssen wir eine neue Marktbetrachtung machen, weil die alte kann ja von vor vier Jahren sein.

Klaus: Was ist denn die größere Herausforderung für Sie? Den passenden Franchise-Nehmer zu kriegen oder den wirklich passenden Standort? Oder schaut so aus, dass Sie ohnehin schon fertig entwickelte Standorte haben und nur noch den passenden Franchise-Nehmer dazu suchen?

Michael Mäder: Im Moment ist es so, dass wir einen unglaublichen Zuspruch haben auf durch weitere Empfehlungen durch viele weitere Kanäle natürlich auch dadurch, dass in der Selektion nicht nur bei Franchise, sondern da auch in anderen Gewerken und Dienstleistungen und anderen Branchen Franchising einen höheren Stellenwert hat als vor 10 oder 15 Jahren. Wenn man sich den Markt bei uns anschaut, gibt es nicht viele Franchisinggeber oder Franchisegeber im Bereich Fitness und der Zuspruch bei uns ist exorbitant. Also an Interessenten, teilweise sogar die ein bisschen gutes Eigenkapital mitbringen, fehlt es uns nicht. Uns mangelt es im Moment eher an geeigneten Objekten. Das wird auch in Zukunft so sein. Deshalb auch mal, wenn jetzt jemand hier mithört und kennt jemanden, der ein geeignetes Objekt für uns hat, immer gern. Das kann man skalieren, das kann man zusammen entwickeln. Da ist jeder Interessent, der was anzubieten hat, gern gesehen. Auf Vermieterseite oder Entwicklerseite. Und das ist auch die Aufgabe, weil das war früher mal so ein bisschen anders. Vor zehn Jahren hat man ganz viele Immobilien gehabt und hat gesucht, wie man darauf setzen könnte als Interessenten, weil man sagt, okay, wer ist dazu bereit? Die Skepsis gegenüber Franchise-Gebern hat sich ja deutlich gelegt. Da sieht man daran, dass es viele Franchise-Messen gibt, viele Portale gibt. Das Nonplusultra, der Dreh- und Angelpunkt der Kommunikation, ist ja in Deutschland die FIBO. die Trends aufgreift und auch präsentiert. Die hat jetzt schon das zweite oder dritte Jahr sogar im Folge eine eigene Messe stand nur für Franchising. Das hat es früher nie gegeben. Wäre auch unmöglich gewesen, hätte auch niemanden interessiert. Daran sieht man ja schon, wie die Interessenlage für Franchising sich gedreht hat. Und das merken wir deutlich, dass wir immer mehr Interessenten haben. Die Weiterempfehlung ist natürlich auch sehr hoch, aber natürlich auch extern. Und das ist nicht die größte Herausforderung.

Klaus: Dann nutzen Sie doch gleich die Chance der Reichweite dieses Podcasts. Was genau suchen Sie?

Michael Mäder: Wir suchen Flächen für das EMS-Konzept von 100 bis 350 Quadratmeter in der Stadt, natürlich auch in Kleinstädten. Auf dem Land ist das, glaube ich, eher so eine andere Geschichte. Wir suchen Flächen in Kleinstädten oder in Großstädten von 800 bis Zweieinhalbtausend Quadratmeter, das ist das, was wir am hauptsächlichen suchen. Wenn wir in einer Randlage, da gibt es bestimmt auch viele Interessenten für, die etwas anzubieten haben. Wenn wir jetzt unser personalloses Konzept sehen, was wir in Städten, sage ich mal, ab 5000 Einwohner oder 3000 Einwohner schon spielen können. Da gibt es wirklich viele Bestände, die frei sind, wo Vermieter vielleicht im Moment gar nicht wissen, was sie damit machen sollen, weil der Einzelhandel geht zurück. Das zentralisiert sich mehr ins Internet oder in Großstädte. Da gibt es aus der Erfahrung auch, wo wir unsere Flächen her haben, sind das dann doch kleine Einkaufszentren oder irgendwo im Ballungszentrum in so einer Kleinstadt, wo man sagt, wenn es sich kennt, da ist noch ein Restaurant daneben, da ist noch ein kleiner Supermarkt daneben und da steht dann halt so eine Immobilie leer, die hat 300 Quadratmeter, da war vorher vielleicht eine Post drin oder sowas. Sowas suchen wir auch, weil das kann man sich über eine Marktanalyse dann gerne mal anschauen.

Klaus: Lassen Sie mich eine Milchmädchenrechnung anstellen. Sie haben 1500 Mitglieder bis zum Breakeven, die bezahlen dann alle ihre Kosten. Gehen wir jetzt mal von der in der Wikipedia genannten zweieinhalbtausend Mitgliedern aus. Tausend Mitglieder, von denen jeder sagen wir mal 23 Euro, zuzüglich einem Upgrade von 7 Euro. Dann der Einfachheit halber 30 Euro. 30 Euro mal 1000, angenehme 30.000 Euro Deckungsbeitrag bzw. vielleicht sogar Gewinn pro Monat, denn die Kosten steigen ja nicht mehr so exorbitant. Klingt nach einer Goldgrube, ganz passend zum Namen dieses Podcasts. Kann das sein?

Michael Mäder: Ja, in diesem Fall kann man davon ausgehen, dass es sich eine Goldgrube handelt. Unser Businessplan sieht vor, dass man die 2.500 Mitglieder nach fünf Jahren erreicht hat. Der Break-Even-Point liegt ungefähr bei 1.300 bis 1.500 Mitgliedern und das Ziel ist es, die auch bei Eröffnung schon zu erreichen. Grob gerechnet kann man von einem Gewinn von 20.000 bis 30.000 Euro im Monat ausgehen. Das heißt von einem Gewinn pro Jahr von 300.000 Euro für den Unternehmer.

Klaus: Das klingt ja fast schon zu schön, wahr zu sein. Sie produzieren Millionäre. So einfach ist es wohl nicht. Was habe ich übersehen?

Michael Mäder: Wir bei Easy Fitness versuchen, relativ transparent und ehrlich zu sein und nicht einfach nur mit diesem Best Case Modelling zu werben. Sie müssen ja eins sehen, das haben wir alles, diese Kunden, und das ist auch sicherlich die Mehrheit. Aber einfach eine Träumerei aufzumachen und zu sagen, bei uns wirst du zum Millionär und bei uns kannst du die riesen Umsätze einwerfen, da verscheue ich mich auch, weil das unsere Interessenten, aber auch unsere Unternehmer, vielleicht in so eine Leichtfertigkeit oder Naivität überführt, dass sie nicht sich dafür anstrengen müssen. Wir haben ja auch Unternehmer, die haben nicht so aufgeschlagen. Das hat verschiedene Gründe, weil es ist ja auch schwer, sich als Unternehmer, wenn man aus dem Angestelltenverhältnis kommt, wir haben ja Existenzgründer, sich da einzugrooven, sage ich mal, sich daran zu gewöhnen, selbstständig zu sein und diese ganzen Uploads jeden Tag durchzuführen. Also wir haben natürlich auch nicht nur bei den Eigenbetrieben, aber auch nicht nur bei den Franchise-Partnern alles nur Gewinner. Da sind auch welche dabei, wo wir nachhelfen müssen, wo wir schulen müssen und es gibt auch welche, die bleiben auf der Stelle stehen. Das hat unterschiedliche Ursachen. Jetzt könnte man sagen, warum sagt er das? Jetzt macht er ja sein ganzes Konzept schlecht, aber da bin ich ehrlich, das gibt es in keinem Konzept. Kein Filialist, kein Unternehmer hat immer nur die Sonnenseite des Lebens. Und das geben wir unseren Interessenten von Anfang an mit auf den Weg. Das ist mir auch super wichtig, so ein bisschen den Anspannungsgrad zu erhöhen und zu sagen, das ist hier jetzt kein Lottogewinn, sondern das ist Unternehmertum.

Klaus: Lieber Herr Meda, vielen Dank für die Einblicke, nicht nur, aber insbesondere in die Welt von Premium Discount Fitness. Hat Spaß gemacht und ich habe viel gelernt. Danke.

Michael Mäder: Das kann ich zurückgeben. Es hat Spaß gemacht. Sie haben mich gut durch das Gespräch geführt. Vielen Dank für die Einladung, für die inhaltlich wertvollen Fragen. Und es hat mir wirklich viel Spaß gemacht, einfach mal dabei zu sein.

Klaus: Wer jetzt mehr darüber wissen will, wie man sein eigenes Easy-Fitness-Studio eröffnet, der findet sämtliche Kontaktdaten von Michael in den Show Notes und auf www.goldgrube-franchise.de. zur angekündigten Bierdeckelkalkulation. Ein Studio hat, laut Wikipedia, an dieser Stelle ein kleiner Hinweis an meine Werbung, zweieinhalbtausend Mitglieder. Die erreichen wir laut Michael allerdings erst nach fünf Jahren. Dann machen wir eine Größenordnung von 65.000 bis 70.000 Euro Umsatz pro Monat, von denen uns 20.000 bis 30.000 Euro übrig bleiben sollten. Das erscheint mir auf den ersten Blick unglaublich viel. Versuchen wir die angekündigte, sehr einfache Kalkulation. Wir mieten sagen wir mal 1600 Quadratmeter in nicht allzu guter Lage hochgeschätzte 14 Euro pro Quadratmeter. Das allein sind schon 22.000 Euro pro Monat. Dafür nehmen wir aber an, dass Strom, Heizung und Klimaanlage schon inkludiert sind und dass der Vermieter für diesen relativ hohen Mietpreis einige Umbauarbeiten für uns vorgenommen hat. Wir haben sieben Tage in der Woche geöffnet und brauchen dafür Personal. Viel Personal. Auch hier bleibe ich mal vorsichtig und konservativ. Sagen wir mal 12.000 Euro. Auch wenn wir 2500 Mitglieder haben, wir müssen ständig neue Mitglieder anwerben, dabei immer wieder welche verlieren. Nehmen wir mal 5000 Euro für Marketing pro Monat an. Nicht zu vergessen sind die Reinigungskosten. 1600 Quadratmeter wollen ordentlich geputzt werden. Genauso brauchen wir einen Steuerberater und haben weitere Nebenkosten, wie beispielsweise die Versicherung. Die genaue Höhe der Franchisegebühren wollte uns Michael im Podcast nicht verraten. Ich gehe davon aus, dass die irgendwo im branchenüblichen Bereich liegen werden. Nicht zuletzt müssen wir unseren Kredit zurückzahlen. Hier erscheinen mir die erwähnten 300.000 als ziemlich optimistisch. Denn wir brauchen nicht nur einen Polster für die Anlaufverluste, sondern müssen wahrscheinlich auch die Fläche entsprechend umbauen. Und das kann sehr schnell sehr teuer werden. Wenn wir jetzt alle Kosten vorsichtig schätzen und addieren, dann sind wir in einer Region von, sagen wir, 50.000 Euro Kosten pro Monat und uns bleiben bei dieser Milchmädchenrechnung 15.000 Euro übrig. Mit entsprechenden Know-how und Unterstützung der Franchise-Zentrale lässt sich das sicher noch optimieren und dann nähern wir uns durchaus den von Michael genannten Zahlen. Wie einfach oder schwierig es ist und wie lange es daher dauert, die 1500 Mitglieder zu gewinnen, die man braucht, kostendeckend zu sein, das ist wohl einer der größten Fragen und auch riesigen bei jedem Fitnesskonzept, nicht nur Easy Fitness. Am richtigen Standort und mit dem richtigen Durchhaltevermögen das man im übrigen nicht nur bei Fitness, sondern in jedem Unternehmen nicht nur haben sollte, sondern unbedingt braucht, ist das wohl ein sehr gutes Geschäft. Sonst wird es auch nicht so viele Filialen geben. Bitte vergesst nicht auch diese Episode wo immer möglich zu bewerten und weiter zu empfehlen. Danke fürs.

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