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Klaus Mec: Servus und herzlich willkommen zur Goldgrube Franchise, dem unabhängigen Podcast für alle, die Geschäftsmodelle hinter Franchise-Systemen verstehen und Einblick in Zahlen, Daten und Fakten bekommen wollen. Apropos unabhängig. Es soll tatsächlich Podcasts geben, die von ihren Gästen Geld verlangen. Doch wird dann noch kritisch hinterfragt werden? Mein heutiger Gast ist Torsten Kaldun von World of Pizza, die seit 25 Jahren Pizzen produzieren und ausliefern. Pizza-Zustellung ist ein heiß umkämpfter Markt. Laut einer Statistik von foodservice.de gibt es überhaupt nur noch zwei Systeme, die wachsen. Das eine ist World of Pizza und das andere Domino’s. Tom Badura von Domino’s war auch schon Gast in meinem Podcast. Vielleicht ist das ein gutes Omen. Torsten berichtet uns ausführlich von dem Oligopol der Bestellplattformen Lieferando, Juba und Volt.
Torsten Kaldun: Ja, ich darf über alles sprechen. Wenn du in der Postleitzahl 10117, das ist Berlin Mitte, wo unser Store auch ansässig ist, auf Livano gehst, hast du tatsächlich 800 Anbieter auf dieser Postleitzahl. Also 800 Leute wollen jetzt Essen verkaufen. Der Kunde ist auf Lieferando. Er weiß nicht, was er wählen soll.
Arbeiten wir tatsächlich jetzt intensiv mit den Portalen. Also es hat sich stark gewandelt. Das heißt, wir machen Marketing-Aktionen, wir machen Kooperationen mit den Portalen in unterschiedlichster Form, damit der Kunde im Prinzip, wenn er schon mal auf diesem Portal ist, wo er definitiv was bestellen möchte, uns warnend. Man kann nicht eine Marketing-Aktion permanent durchlaufen lassen. Das würde bei uns zumindest nicht funktionieren.Klaus Mec: Torsten beschäftigt sich aber auch mit sogenannter Freizeitgastronomie. Das System betreibt auch Standorte in Freibädern. Wer also schon als Kind davon träumte, Pizza im Bad zu verkaufen, sämtliche Kontaktdaten von Torsten findet ihr in den Show Notes. Bevor es losgeht, noch der notwendige rechtliche Hinweis. Sämtliche in diesem Podcast genannten Zahlen sind unverbindlich. Weder mein Gast, das System oder ich können für die Richtigkeit und Vollständigkeit der hier genannten Zahlen garantieren. Ich habe jedoch sämtliche Zahlen geprüft. Beim Thema Zahlen bis zum Ende dran zu bleiben zahlt sich aus, denn am Ende kommt wie immer eine Bierdeckelkalkulation. Ich versuche, die Zahlen so einfach darzustellen, dass eine Art Mini-Businessplan auf einen Bierdeckel passt. Servus, lieber Torsten Kaltung. Auch wenn euer Name, World of Pizza, schon ziemlich selbsterklärend ist. Was genau macht ihr?
Torsten Kaldun: Erstmal vielen Dank für die Einladung, Klaus. World of Pizza ist tatsächlich ein Fokus der Lieferservice für Pizza, Burger und Fingerfood. Das sind so unsere Fokusprodukte, die wir tagtäglich nach Hause liefern oder ins Büro liefern. Wobei World of Pizza auf drei Standbeinen steht. Das ist klar zu 80 Prozent eben der klassische Lieferservice. Dann haben wir noch Restaurants mit einem Selfservice. Bereich und tatsächlich drei Stores, wo wir die Freizeitgastronomie bedienen. Also vorrangig tatsächlich zwei Schwimmbäder, Schwimm- und Freizeitbäder hier in Potsdam und in Brandenburg an der Havel, wo wir die gesamte gastronomische Versorgung durchführen.
Klaus Mec: Wie werden die Speisen bei World of Pizza produziert? Seid ihr eine Aufbackstation, wie man das so ein bisschen aus dem Bäckereiwesen kennt. Wo zentral produziert wird und vor Ort nur unter großen Anführungszeichen aufgewärmt? Oder seid ihr ein Vollküchenkonzept und bei Euch stehen die sprichwörtlichen Köche mit weißen. Mützen, die ganz wunderbar Teig kneten? Wie darf ich mir das vorstellen?
Torsten Kaldun: Tatsächlich ist dem so, nur nicht mit weißen Mützen. Wir produzieren täglich den Teig frisch in den Filialen, in jeder Filiale selbst. Das Produkt wird dann nach Kundenwunsch frisch zubereitet. Also es ist nichts fertig oder wird nur aufgewärmt, sondern tatsächlich frisch belegt, frisch zusammengestellt und dann entsprechend gebacken oder auch frittiert. Also wir arbeiten mit zwei Produktionsbereichen. Einmal der Pizzaofen, was aber ein klassischer Durchlaufofen ist, was bei uns als Systemgastronomie wichtig ist, einheitlichen Standard und einheitliche Qualität zu erzeugen. Und auf der anderen Seite bei uns die Fritteusestation, wo wir frische Produkte, also Salate, Bowls, aber auch frittierte Produkte zubereiten können.
Speaker D: Du sagtest klassisches Liefergeschäft.
Das heißt, das Produkt wird jedes Mal frisch auf Bestellung produziert und wird dann dem Kunden nach Hause oder ins Büro gebracht. Auf welchen Wegen funktioniert diese Zustellung? Sprich, habt ihr eigene Fahrer? Benutzt ihr da die hinlänglich bekannten Lieferando Uber dieser Welt?
Wie funktioniert das?Torsten Kaldun: Wir arbeiten tatsächlich ausschließlich mit eigenen Lieferanten zusammen. Meist, ich sage fast zu 80 oder 90 Prozent auch mit eigenen Lieferfahrzeugen. Das heißt, wir stellen die Fahrzeuge den Mitarbeitern zur Verfügung. Hat den Vorteil, dass wir natürlich uns mit unserer Marke, mit unserem Auftritt durch die ganze Stadt bewegen und das der Kunden zusätzlich wahrnimmt. Und hat natürlich aber den wirtschaftlichen Aspekt, dass wir diese Wertschöpfungskette bei uns behalten wollen. Also das reine Liefern ist halt unser Fokus und Kerngeschäft, unsere Hauptdienstleistung und da müssen wir natürlich alle Hebel in Bewegung setzen, dass das so funktioniert, wie wir uns das vorstellen und nicht angewiesen sind auf dritte Parteien.
Klaus Mec: Ist dieses Liefergeschäft, ganz provokant gefragt, tatsächlich profitabel betreibbar? Man hört und liest in den Medien, dass das ja zum einen angeblich auf Ausbeutung passiert. Ausbeutung der Arbeitnehmer, also der Damen und Herren, die da auf dem Fahrrad sitzen.Und die Pizza liefern oder dem Auto.
Und andererseits ein bisschen Ausbeutung der Gastronomen, indem man denen noch den letzten Deckungsbeitrag wegnimmt.
Wie gestaltet sich das bei euch?Torsten Kaldun: Mehreren Facetten oder Aspekten zu betrachten. Also der Mitarbeiter ist ganz klassisch bei uns angestellt. Also es ist kein Subunternehmer, der selbstständig sozusagen noch mal weitere Mitarbeiter beschäftigen muss, was wir nicht mehr kontrollieren können. Also zwecks Mindestlohnzahlung oder Schwarzarbeit. Die sind alle bei uns vernünftig angemeldet, kriegen Mindestlohn oder mehr. Ich glaube, worauf du hinaus spielst, sind eben die Third-Party-Delivery-Angebote. Das heißt, dass Uber und Lieferanten und Volt ihre Fahrer zur Verfügung stellen, das aber auch nicht selbst organisieren, sondern eben durch Dritte und da dann auch keine Hand mehr drauf ist, wie die dann beschäftigt oder bezahlt werden. Aber wie gesagt, mit den Kollegen arbeiten wir nicht zusammen, was das Ausliefern angeht. Wir nutzen diese Portale auf jeden Fall als Bestell-Eingangskanalen. Also es ist ein Medium, was relativ wichtig ist, neben unserem eigenen Shop, unserer eigenen App. Aber alle zusammen, alle Kanäle zusammen, offline, online, nutzen wir natürlich vollumfänglich aus, entsprechendes Bestellvolumen bei uns zu generieren.
Ich habe jetzt mal beispielhaft von eurer Website die Speisekarte von Potsdam aufgemacht. Ich finde, dass hier eine Pizza Premium 17,90 € kostet. Ich greife das jetzt einfach mal als Beispiel heraus. Wenn ich jetzt zwei so Premium-Pizzen bestelle, bin ich jetzt roundabout bei 35 €. Dann bestelle ich vielleicht noch ein Getränk oder zwei Getränke und eine Nachspeise dazu. Sagen wir, ich bin so irgendwo zwischen 40 und 50 € wahren Kurs.
Könnt ihr so grob sagen, welcher Teil.
Von meinem Einkauf auf die Lieferung entfällt? Was kostet so eine Zustellung? Ich habe da überhaupt kein Gefühl.
Torsten Kaldun: Also erstmal ist der durchschnittliche Warenkauf so knapp 30 Euro bei uns. Die angesprochenen 17,90 Euro sind jetzt tatsächlich gerade durch die aktuelle Preiseinpassung der höchste Pizzapreis, den wir so haben. Es gibt noch durchaus günstigere Ritzen. Deswegen sind wir im Durchschnitt bei knapp 30 Euro. Darauf entfällt ein Wareneinsatz von ca. 22% und ein Personaleinsatz von ca. 35%. Fahrzeugkosten, weil wir ja mit einem Fuhrpark fahren, hängt dann wieder ganz stark von der Größe des Liefergebietes ab und dementsprechend auch vom Standort selbst. Also zum Beispiel in einer Großstadt wie Berlin, Berlin-Mitte, haben wir einen Lieferradius von circa drei Kilometern, den wir zu 99 Prozent mit E-Bikes abdecken. Also dementsprechend die Fahrzeugkosten sehr gering sind. Da ist z.B. ein Leasing und eine Wartung mit drin und ab und zu natürlich eine Reparatur. Aber es fallen halt keine Benzin, keine Spritkosten an. Umso größer das Liefergebiet sich gestaltet, umso mehr geht die Tendenz der Fahrzeugwahlen Richtung Kfz. Also zwischendurch haben wir noch E-Mobiles, aber dann kommt eben das Kfz. Und dann hängt es natürlich von der Performance des Stores, des Ventures-Partners ab. wie das Personal eingesetzt wird, welche Fahrzeuge zur Verfügung stehen, eben wie groß das Liefergebiet ist, dann entsprechend den Fahrzeugkostenfaktor zu bestimmen, aber im Schnitt sind wir da so bei 3,5 Prozent.
Speaker C: Man sagt ja, eine Faustregel in der.
Gastronomie sei, dass man Größenordnung ein Drittel.
Wareneinsatz hat, ein Drittel Personaleinsatz und ein Drittel die sonstigen Kosten, Miete, Werbung, Steuern, was auch immer sind, was so nicht ganz schlimm ist, das sind nämlich rund 30 Prozent und damit bleiben dem Betreiber 10 Prozent übrig. Ihr seid jetzt beim Wareneinsatz ein bisschen niedriger, da komme ich gleich später dazu, beim Personaleinsatz ziemlich genau bei dem Drittel. Was ich nicht so ganz verstehe, wenn in der klassischen Gastronomie ein Drittel Personaleinsatz ist, dann habe ich diesen Personaleinsatz für die Küche. und für das Service, also die Kellnerin oder den Kellner, der die Pizza und.
Das Cola zum Gast bringt.
Bei euch sitzt jetzt der Kellner sozusagen am Fahrrad. Der braucht ja viel länger von der.
Küche bis zum Kunden.
Gefühlt müsste der Personaleinsatz deswegen doch viel höher sein. Was noch dazu kommt, der bringt ja.
Soweit ich das verstanden habe, immer nur.
Eine Pizza zu einem Kunden. Das heißt, der fährt ja dann auch leer wieder zurück. Das müsste den Personaleinsatz doch massiv erhöhen.Torsten Kaldun: Man muss da ein bisschen umdenken. Aufgrund der Systematisierung, was ein gutes System ausmacht oder in der Systemgastronomie gelebt wird, brauchen wir tatsächlich viel weniger Mitarbeiter in der Küche selbst. Also die Produkte sind schneller und einfacher durch wenige Mitarbeiter herzustellen. Tatsächlich brauchen wir etwas mehr Leute im Service, also die Fahrer, die aber durch das gute Positionsmanagement, also Tourenmanagement letztendlich so optimiert werden können, dass wir diesen Personaleinsatz genauso einhalten können.
Speaker D: Wie lange dauert das im Schnitt?
Speaker C: Man hört und liest immer wieder, wie unglaublich wichtig es sei, dass diese Pizza warm und heiß zum Kunden oder zur Kundin kommt. Soweit kann ich das noch verstehen.
Speaker D: Bin persönlich völlig d’accord.
Speaker C: Allerdings habe ich auch gehört und gelernt, dass dürften oder es müssten weniger als 20 Minuten sein, sonst seien die Kunden furchtbar unzufrieden. Ich bin da offensichtlich das völlige Gegenbeispiel. Mir ist es nämlich herzlich egal, wie lange das dauert, solange mir das vorher kommuniziert wird. Wenn mir der sagt, das dauert eineinhalb Stunden, dann okay, dann kriege ich halt in eineinhalb Stunden essen. Ich habe aber gelernt, ich sei die große Ausnahme. Stimmt das, was mir so erzählt wird?
Torsten Kaldun: Nein, bin ich voll bei dir. Solange der Kunde, der Gast weiß, wie lange es dauert, ist er auch zufrieden. Klar sollte es nicht regelmäßig eine Stunde oder noch länger dauern. Dann wird der Kunde sicherlich auch mal was anderes probieren, was schneller geht, ohne Frage. Unser Ziel liegt zwischen 30 und 45 Minuten. Das ist so der klassische Zeitfenster, wo wir liefern. Wir brauchen eine Vorbereitungszeit, also eine Küchenzeit von ca. 15 bis 20 Minuten, weil wir halt eben alles frisch machen und nacheinander abarbeiten, sodass der Lieferant eben nochmal 10 bis maximal 15 Minuten Zeit hat, die Ware zum Gast zu bringen. Wirklich ganz entscheidend ist die Temperatur, ganz klar. Also wenn es angekündigt wird in 40 Minuten und es ist heiß, alles top. Wenn es angekündigt wird in einer Stunde und es ist heiß, ist immer noch alles top. Klar, reagiert jeder Kunde anders ohne Frage, aber die angesagte Zeit sollte auf jeden Fall eingehalten werden.
Speaker D: Klingt meine Annahme, dass der Lieferfahrer pro Kunde einzeln anfährt?
Speaker C: Das heißt, er packt meine beiden Pizzen aus meinem Beispiel samt meiner Nachspeise und meinen Cola nur für mich ein, fährt.
Speaker D: Zu mir, bringt es mir, fährt leer wieder zurück?
Speaker C: Oder ist es doch so, wie ich.
Speaker D: Mir vor meinen Recherchen vorgestellt hatte, dass.
Speaker C: Das an sich ein Logistik-Game sein kann. Der könnte ja theoretisch die zweite und dritte Pizza auch mithaben, wenn es denn zufälligerweise mein Nachbar bestellt.
Torsten Kaldun: Ja, so machen wir das tatsächlich. Also Ziel ist immer so schnell wie möglich beim Kunden zu sein und mit der Ware unterwegs zu sein. Wenn es aber so ist, dass tatsächlich der Nachbar gleich mitbestellt, packen wir die Touren auch zusammen. Also dann fährt er unter Umständen auf zwei Touren. in eine Richtung. Aber entscheidend ist wirklich die Zeit auch dazwischen oder beziehungsweise bis zum zweiten Gast, dass die entsprechend in 15 Minuten auch maximal eingehalten wird. Dann ist natürlich noch ganz wichtig, wie ich schon sagte, die Temperatur, also die Verpackung, das Pinzertaschensystem, was man dazu nutzt, dass die Ware auch während der Wartezeit oder Lieferzeit nicht auskühlt. Also das ist auch ein ganz entscheidender Faktor.
Speaker A: Werbung! Hier ist der perfekte Platz für Werbung. Daher darf ich euch an dieser Stelle bitten, Werbung für diesen Podcast zu machen, indem ihr diesen Podcast liked, viele Sterne vergebt, fleißig kommentiert und weiterempfehlt. Vielen Dank dafür. Werbung, Ende.
Speaker D: Wie hoch ist der Automatisationsgrad der IT grundsätzlich? Ihr müsstet ja, ihr seid ja seit über 25 Jahren im Geschäft, mittlerweile sehr.
Speaker C: Genau wissen, in welcher Region, bei welchem.
Speaker D: Wetter Pizza bestellt wird.
Speaker C: Ihr müsstet ja theoretisch Erfahrungswerte haben, wenn ein Fußballmatch stattfindet, wird in dieser Straße wesentlich öfter Pizza und Bier bestellt als.
Speaker D: An einem sonnigen Samstagnachmittag ohne Fußballmensch.
Speaker C: Ihr könntet da ja theoretisch Personalplanung im Vorhinein machen, ihr könntet den Wareneinkauf optimieren. Ist das alles schon so weit, wie ich mir das aus der Ferne vorstelle oder träume ich vor mich hin?
Torsten Kaldun: Es ist tatsächlich so. Also erstmal die Erfahrung, die wir haben. Wir haben ein minimales Saisongeschäft. Also wir können schon relativ gute Vorhersagen, welcher Monat so im Peak der beste ist im Jahr und welcher im Peak der schlechteste. Wir können tagesaktuell und fast schon stundenaktuell berechnen, wie viele Aufträge reinkommen werden. Das machen wir aufgrund der Statistiken und der Erfahrung. die zu 90% passen. Sicherlich ist es so, wenn man jetzt einen Dienstplatz schreibt, der genau auf diesen statistischen Zahlen beruht und dann fängt es doch auf einmal mittags an zu regnen. Kein Gast geht vor das Haus, vor die Tür und alle bestellen auf einmal, dass es dann natürlich nicht vorhersehbar ist. Da müsste man tagesaktuell noch mal reagieren, was dann Personaleinsatz doch wieder relativ schwierig ist, aber zu 90 Prozent, 95 Prozent tatsächlich kriegen wir das ganz gut vorhergesagt. Und weil du jetzt gerade Fußball ansprichst und dieses Jahr ja die EM in Deutschland stattfindet, ist es immer wieder spannend, wie weit Deutschland kommt, weil es ganz wichtig ist für das Pizzageschäft. Umso länger Deutschland im Pokal bleibt oder im Spiel bleibt, umso mehr unseres machen wir. Scheinen sie frühzeitig aus wird der Umsatz wieder aufs normale Niveau zurückgeschossen. Das ist ziemlich krass.
Speaker C: Zurück zum Sortiment. World of Pizza assoziiere wahrscheinlich nicht nur ich, sondern auch jeder Kunde, der euch zum ersten Mal hört, sieht oder sonst.
Speaker D: Wie kennenlernt mit Pizza.
Speaker C: Ich habe auf eurer Speisekarte gesehen und du hast es eingangs auch gesagt, dass.
Speaker D: Euer Sortiment zwischenzeitlich ja wesentlich breiter ist. Macht ihr das, weil es einzelne Kunden.
Speaker C: Gibt, die zusätzlich mal einen Wrap oder einen Burger oder ein bisschen Fingerfood wollen? Sprich, ist das einfach notwendig, das.
Speaker D: Hauptgeschäft Pizza überhaupt zuzustellen zu können?
Speaker C: Oder sind das zwischenzeitlich tatsächlich relevante Umsatzbeschränkungen?
Torsten Kaldun: Tatsächlich machen wir das schon seit 25 Jahren. Also nicht jetzt erst, weil es Mode geworden ist. Also Burger haben wir seit 25 Jahren im Sortiment. Sicherlich ist das eine oder andere Produkt gerade jetzt im Fingerfood-Bereich oder Bowls erst dazu gekommen, ganz klar, aber der Fokus ist schon seit 25 Jahren genau auf die Produkte und dementsprechend ist es auch ein hoher Warengruppenbestandteil. Pizza ist im Gesamtsortiment, ich sag mal so, je nachdem wie weit man es streut, mit Pizzabrötchen und so weiter zwischen 50 und 60 Prozent. Bürger tatsächlich zwischen 15 und 20 Prozent. Und der Rest verteilt sich dann. Also Fingerhut noch entsprechend hoch, aber der Rest verteilt sich dann. Sodass wir schon den Fokus genau auf diese Produkte haben. Und das wissen unsere Kunden auch. Das heißt, unsere Politik geht dahin, für jeden ein bisschen was dabei zu haben. Natürlich kein Vollsortiment. Es muss ja auch alles immer überschaubar sein und herstellbar sein in der entsprechenden Zeit. Aber schon ausgerichtet auf eine etwas breitere Zielgruppe, ganz klar.
Speaker D: Wenn ihr binnen 15 bis 20 Minuten zubereitet und das Produkt zum Kunden fährt.
Speaker C: Und der Personalanteil der Lieferung jetzt ja doch recht hoch ist, zumindest was den Zeitaufwand betrifft, wäre es doch naheliegend zu versuchen, den Kunden ins Geschäft zu bringen.
Speaker D: Sprich den Abholanteil zu erhöhen.
Speaker C: Ist es in Deutschland einfach kulturell so.
Speaker D: Dass man sich die Pizza nach Hause liefern lässt?
Speaker C: Oder warum wird nicht mehr abgeholt?
Torsten Kaldun: Ich denke auch, wenn wir schon den Lieferservice anbieten, dann möchte auch der Kunde geliefert haben. Also deswegen gibt es ja Lieferservice. Wenn er nur abholen würde, geht er ins Restaurant und holt sich sein Essen ab. Läuft aber in Deutschland nicht so extrem stark. Man kann das sicherlich ein bisschen pushen durch Preisaktionen. Wir haben diverse Sachen auch schon probiert. Aktuell bieten wir 20% Rabatt an bei der Abholung, was auch gut genutzt wird, aber eben nur zwischen 10 und 15%. Also viel mehr ist es tatsächlich nicht. Es hat sicherlich was ein bisschen mit der Lage zu tun, mit dem Umkreis, mit der Nachbarschaft zu tun. wie viele Leute tatsächlich dann kommen und vor allem natürlich mit dem Konzept des Restaurants. Also sobald wir den Bereich Restaurant mit anbieten, ist natürlich auch der Bereich, also der Abhol- oder Restaurantverkauf entsprechend höher. Aber ganz klar, wir sind ein Lieferservice und das weiß der Gast und nutzt diesen Service letztendlich auch.
Speaker D: Was ist kaufmännisch das spannendere Modell? A. Der Kunde, der klassisch geliefert bekommt.
Speaker C: B. Der Kunde, der mit 20% abholt. Oder C. Auch wenn ihr da nicht.
Speaker D: Ganz so viele wie einen habt, der Kunde, der direkt bei euch ist.
Torsten Kaldun: Also rein wirtschaftlich könnte man natürlich behaupten, der Abholanteil ist der wirtschaftlich interessanteste. Das hat zum einen natürlich mit der Mehrwertsteuer zu tun, dass wir bei Abholung und Lieferung nur 7% Mehrwertsteuer haben. Das ist auch ein ganz wichtiger Fakt. Im Restaurant haben wir eben die 19%. Das heißt, bei gleichem Bruttoverkaufspreis verlieren wir 12% Steuer für die Leute, die im Restaurant essen. Wenn man jetzt den Personalkostenbereich zwischen Abholung 20% und Lieferung genau betrachtet, nimmt sich das eben nicht so viel. Kostenfaktor für die Lieferung macht ungefähr in die 20 Prozent aus. Vielleicht ein bisschen höher, 20-25 Prozent, aber mehr eben auch nicht. Von daher ist das von der Seite nicht ganz so wichtig. Klar ist, dass wir uns entlasten, wenn mehr Leute abholen, weil wir eben dann weniger Personalaufwand grundsätzlich haben. Also dementsprechend auch von der Disposition es einfacher hätten oder weniger Fahrzeuge zur Verfügung stellen müssten. Das ist völlig korrekt, aber wie gesagt, wir sind ein Lieferservice und dementsprechend haben wir auch da den Fokus drauf. Was noch ein Vorteil ist für Restaurantgäste, muss man ganz klar sagen, wenn die Pizza natürlich sehr sehr frisch vom Ofen direkt auf den Teller an den Tisch kommt, ist sie noch mal ein Ticken besser, qualitativ hochwertiger als bei der Lieferung, wobei natürlich unsere Produkte und unser Service, insbesondere Verpackung, Heiztaschensystem, Fahrzeuge, alle auf dem Lieferservice abgestimmt sind. Also unser Produkt kommt natürlich trotzdem sehr, sehr gut beim Kunden an, aber frisch auf dem Teller direkt vom Ofen ist nochmal ein Ticken besser.
Speaker D: Vielleicht naive Frage, ist das Warmhalten dieser Speisen ein besonderes Know-how?
Speaker C: Sprich unterscheidet sich das Warmhaltesystem von World of Pizza von dem von Lieferando, Juba, Volt, wie sie alle heißen? Könnt ihr da mehr Qualität liefern oder.
Speaker D: Kochen da alle mit dem sprichwörtlichen selben.
Speaker C: Wasser und es ist egal wie zugestimmt wird?
Torsten Kaldun: Zwischen Lieferando, Uber und World of Pizza gibt es auf jeden Fall Unterschiede, weil wir mit einem Taschensystem ausliefern, was induktionsbasiert ist, also während der Fahrt nachheizt oder die Temperatur auf jeden Fall hält. Was ich noch erwähnen darf, die Verpackung. Es geht gar nicht nur das Taschensystem oder das Liefersystem, sondern tatsächlich auch die Verpackung. gibt es wirklich sehr gravierende Unterschiede von der Billigverpackung bis zur hochwertigen Verpackung. Wir haben wirklich einst eine einständige Verpackung kreieren lassen, die den Anforderungen der Optik, der Stabilität und der Wärme genüge tut. Das war tatsächlich auch ein Prozess über Jahre, bis wir jetzt die Verpackung haben, die ich mir da gewünscht habe.
Speaker C: Wie kommen jetzt die Bestellungen zu euch? Ich nehme an 95 Prozent online.
Torsten Kaldun: Etwas weniger, aber Tendenz steigt, was Online-Bereich angeht. Aber auf jeden Fall weit über 50.
Speaker C: Weit über 50 ist von meinen 95 weit weg.
Speaker D: Wo kommt der Rest her, als erster Teil der Frage?
Speaker C: Und als zweiter Teil? Wie setzt sich denn dieser Online-Bestellmarkt zusammen?
Speaker D: Es gibt die mittlerweile schon hinlänglich erwähnten.
Speaker C: Großen Anbieter, Lieferando, Uber, Volt, wie sie.
Speaker D: Alle heißen und dann wird es mittlerweile.
Speaker C: Wahrscheinlich eine Menge User geben, die direkt auf eure Website gehen und dann wird.
Speaker D: Es noch die geben, weiß ich nicht, behaupte ich jetzt mal, die nach wie.
Speaker C: Vor in Google eintippen, Pizza in meiner Gegend und dann werdet ihr für viel.
Speaker D: Geld auf diesen Klick bieten können.
Speaker C: Wie setzt sich das zusammen?
Torsten Kaldun: Also wie ich schon erwähnt habe, haben wir so circa 15% Abholer. Also die falten ja schon mal raus dann aus dem Online-Offline-Kanal. Dann ist es so, tatsächlich je nach Standort, je nach Lage, je nach Alter des Standorts entsprechend der Telefonverkauf. Also es gibt tatsächlich immer noch Leute, die anrufen. Ich sag mal in der Großstadt, Städtenstadt ist es eher weniger als in so einer mittelgroßen Stadt wie Potsdam. Beispielsweise. Wir haben jetzt ca. 190.000 Einwohner. Das ist eine mittelgroße Stadt. Hier wird auch noch angerufen. Die Leute bestellen per Telefon. Da sind wir dann im Schnitt bei 40% Anteil. Das heißt 60% ist der Online-Anteil. Aber gehe ich jetzt z.B. nach Berlin, Berlin-Mitte, bin ich tatsächlich bei 90%. Umso größer die Stadt. Umso lebhafter mehr Studenten, umso höher auch der Online-Anteil. Und hier tatsächlich haben wir mehrere Kanäle. Das ist zum einen unser eigener Webshop, unsere eigene App, die sehr stark genutzt wird. Und dann auch die drei entsprechend großen Anbieter der Bestellvermittlung, also Lieferer nur Volt und U-Bahn. Wobei die auch unterschiedlich stark performen. Das hängt auch wieder ganz klar von der Stadt ab, bzw. von ihrem eigenen Marketing, was sie in der Stadt dann auch letztendlich tun.
Speaker C: Sofern du darüber sprechen darfst, wie ausbeuterisch sind die großen drei?
Torsten Kaldun: Ja, ich darf über alles sprechen. Ja, ich muss ganz ehrlich sagen, es war jahrelang so, dass wir versucht haben, die Kunden von den Portalen zu uns zu ziehen und haben immer gesagt, das ist unser Gegner. Aber mittlerweile, also seit anderthalb, zwei Jahren oder vielleicht noch ein Stück länger schon, arbeiten wir tatsächlich jetzt intensiv mit den Portalen. Also es hat sich stark gewandelt. Das heißt, wir machen Marketing-Aktionen, wir machen Kooperationen mit den Portalen in unterschiedlichster Form, damit der Kunde im Prinzip, wenn er schon mal auf diesem Portal ist, wo er definitiv was bestellen möchte, uns warnend. Also das ist der entscheidende Faktor. Das ist letztendlich wie auch auf Google, dort wahrgenommen zu werden, ist jetzt ein langes Thema, aber muss man entweder SEO machen oder man kann Ads schalten, relativ weit nach oben zu rutschen oder sichtbar zu werden. Und so ist es letztendlich auf den Portalen genauso. Also da arbeiten wir mittlerweile wirklich sehr, sehr intensiv zusammen, was dementsprechend auch Früchte trägt.
Speaker C: Im klassischen E-Commerce-Handel, also bei Amazon, ist.
Speaker D: Es ja so, dass der Kunde die.
Speaker C: Produkte sieht, für die der Anbieter am meisten zu zahlen bereit ist. Das ist also quasi ein Auktionssystem. Der Händler, der Hilti-Bohrmaschine, mir fällt gerade kein besseres Beispiel ein, der am meisten bietet, dessen Hilti-Bohrmaschine ist sichtbar, wenn der Kunde nach Hilti sucht. Wenn ich nur grundsätzlich nach Bohrmaschinen suche.
Speaker D: Gewinnt der, der am meisten für das Keyword Bohrmaschine. Jetzt wird das bei euren Produkten ja.
Speaker C: Nicht ganz so einfach sein, weil auf Pizza wird jeder bieten wollen. Und der Anteil derer, die World of Pizza suchen, ist bei euren Stammkunden wahrscheinlich.
Speaker D: Hoch, aber wahrscheinlich auch nicht ganz so.
Speaker C: Hoch, dass sich das auszahlen wird. Wie funktioniert das? Wieso werdet ihr sichtbar? Was bringt euch eine Kooperation? Wie darf ich mir das als Laie vorstellen?
Torsten Kaldun: Wenn du in der Postleitzahl 10, 11, 7 auf Livano gehst, hast du tatsächlich 800 Anbieter. Also 800 Leute wollen Essen verkaufen. Der Kunde ist auf Livano. weiß, in was er wählen soll. Da gibt es natürlich erstmal die klare Auswahl Pizza oder Sushi beispielsweise. Damit grenzt man schon mal ein bisschen was ein. Und dann heißt es aber tatsächlich unter diesen von mir aus noch 400 Pizza-Liefer-Services sichtbar zu sein. Und da geht es tatsächlich je Portal unterschiedliche Ausnutzung der Möglichkeiten, die das Portal anbietet, eben in den oberen Bereich zu rutschen. Das können tatsächlich Preisangebote sein, die man temporär macht oder eben sowas in der Art wie Anzeigenschaltung, Netzschaltung, in diesem Portal eben weiter nach oben zu renken. Hier liegt es mal ganz klar auch an der Größe des Systems, welche Vorteile man oder welche Kooperationen letztendlich mit dem System verhandelbar sind. Kleine Anbieter oder Einzelgastronomen haben da eher wenig Chance mitzuhalten, muss man ganz klar sagen. Da ist ein System oder eben das Verhandlungsgeschick ein Riesenvorteil.
Speaker C: Warum ist das so, dass ein System Vorteile hat? In meiner kleinen, naiven Welt müsste doch auf diesen Auktionsplattformen, ich nenne es jetzt mal Auktion, weil ja jeder beliebig viel.
Speaker D: Bieten kann für die Werbung, ein ruinöser.
Speaker C: Preiskampf nach unten stattfinden und der klassische.
Speaker D: Kleine Pizzabäcker am Eck, der bei allem Respekt, aber wahrscheinlich nicht ganz das wirtschaftliche Know-how hat, das du mitbringst, gar nicht.
Speaker C: Ordentlich kalkuliert und sich daher den Preis zerstört.
Speaker D: Der ist einfach wahnsinnig und sagt, lieber.
Speaker C: Ich verkaufe eine Pizza mit einem Euro Gewinn, als ich verkaufe gar keine Pizza und dann bietet er plötzlich 5 Euro für die Bestellung. Sage ich jetzt mal so. Ich stelle irgendwelche Zahlen in den Raum. Während du da rechnen kannst, sagst du, Moment, ich kann ja gar keine 5 Euro für den Kunden bezahlen, weil ich verdiene ja eigentlich nur 4.
Torsten Kaldun: Das ist eine Mischkalkulation. Also ich kann natürlich nicht für jede Bestellung deine beispielhaften 5 Euro bezahlen. Das würde tatsächlich nicht funktionieren. Hier geht es natürlich in einer Linie Neukunftfang und den Anteil der Stammkunden, die wir sowieso schon haben, auf die jeweiligen Systeme und auch auf unseren Kanälen. Es ist eigentlich egal, welchen Eingangskanal wir betrachten. Sei es unser Kanal, sei es unsere App. Mit unterschiedlichen Marketinginstrumenten versuche ich den Kunden auf mich zu lenken, wenn es ein Neukunde ist. Oder eben dazu animieren, noch öfter zu bestellen, als das eben jetzt gerade vorhatte. Oder eben doch vielleicht nicht Sushi zu bestellen, sondern doch wieder ein Baguette auf Hütte. Also das ist ein Marketingmix, eine Mischkalkulation. Da gibt es ganz unterschiedliche Ansätze und es hängt wirklich auch davon ab, wie der Standort in dem Moment. jetzt schon performt, also wie neu ist er, wie alt ist er, hat er auch gute Bewertungen, das ist auch ein ganz wichtiger Punkt und, und, und. Und das muss tatsächlich individuell, auch wenn wir Systemgasten sind, auch ein systemisches Marketing haben, aber kann und sollte auch individuell pro Standort analysiert werden und entsprechend auch regelmäßig Veränderungen vorgenommen werden. Also man kann nicht eine Marketingaktion permanent durchlaufen lassen. Das würde bei uns zumindest nicht funktionieren, also erfolgreich werden.
Speaker D: Es ist sozusagen eine gewisse Wissenschaft, auf.
Speaker C: Diesen Portalen gut zu ranken, vom Kunden wahrgenommen zu werden, ähnlich wie das bei Amazon oder anderen Handelsportalen ist. Ich brauche jemanden, der da wirklich gut ist. Es funktioniert nicht so, dass ich einfach ein Gebot einstelle und damit wahrgenommen werde.
Torsten Kaldun: Doch funktioniert, aber dann ist es sicherlich nicht mehr wirtschaftlich. Also klar. Also für uns ist es wichtig, die Wirtschaftlichkeit am Ende ja trotzdem zu generieren.
Speaker D: Thema Wirtschaftlichkeit. Was kostet eine Bestellung?
Speaker C: Bezahlt man da einen Fixbetrag? Bezahlt man da einen Prozentsatz vom Bestellvolumen?
Speaker D: Wie funktionieren diese Modelle?
Torsten Kaldun: Die klassische Gebührenstruktur ist eine prozentuale Umsatzbeteiligung für die Portale. Die sind aber unterschiedlich hoch pro Portal.
Speaker C: Kannst du uns eine Größenordnung sagen?
Speaker D: Womit muss ich rechnen?
Torsten Kaldun: Darf ich tatsächlich nicht. Also ich kann dir nur sagen, wenn neue oder Einzelgastronomen anfragen, ist man so im Schnitt bei 15 Prozent, habe ich gehört. Bin da nicht ganz so auf dem Laufenden, aber wir sind deutlich drunter.
Speaker D: Zurück zum eigentlichen Geschäft.
Speaker C: Pizza backen, Burger backen, Wraps einwickeln. Wie groß ist so ein durchschnittlicher Standort.
Speaker D: In Bezug aufs Bestellvolumen?
Speaker C: Wie viele Pizzen verkauft ihr am Tag, in der Woche, im Monat? Wie viele Wraps? Was läuft da so durch, durch so einen Laden von euch?
Torsten Kaldun: Kann ich mal ein paar Zahlen von so einem durchschnittlichen Standort sagen. Ich hatte ja schon erwähnt, dass wir ca. 50% unserer Produkte sind Pizzen. Das sind durchschnittlich bei dem Standort ca. 2.500. 1.000 Burger, 1.800 Fingerfood-Produkte und der Rest gliedert sich so drunter. Das ist so eine durchschnittliche Größenordnung.
Speaker C: Zahlen werden, auch wenn ich es euch.
Speaker D: Wünsche, nicht pro Tag sein.
Torsten Kaldun: Das war jetzt pro Monat, entschuldigung. In dem Fall sind es jetzt in dem Standort circa 14.000 die wir hier im Monat verkaufen?
Speaker D: 14.000 Produkte durch 30 Tage. Der Einfachkeit halber verkauft ihr 400 Stück.
Speaker C: Pro Tag, 400 Produkte pro Tag.
Speaker D: Wenn ich jetzt wieder völlig aus der.
Speaker C: Ferne davon ausgehe, dass vier Stück eine Bestellung sind, du wirst mich korrigieren, ob meine Annahme stimmt. Dann habt ihr also 100 Bestellungen pro Tag. Der Fahrer fährt 100 Mal raus, wobei.
Speaker D: Manchmal ist ja der Nachbar dabei. Der Fahrer fährt 80 Mal raus, 70 Mal raus.
Speaker C: Nein, stimmt nicht, weil er 20 Prozent abgeholt werden.
Speaker D: Der Fahrer fährt 50 Mal raus.
Torsten Kaldun: Ja, jeder Tag ist halt anders. Das Wochenende ist immer der stärkste Tag, Montag ist der schwächste Tag. Also im Schnitt, aber da gebe ich ja recht, das ist so, ja.
Speaker C: Wie viele Menschen brauche ich, 14.000.
Speaker D: Produkte im Monat ausliefern zu können oder produzieren zu können?
Speaker C: Ausgeliefert werden ja weniger, weil manche abgeholt werden.
Torsten Kaldun: Also wir arbeiten in dem Fall in einer Schicht mit zwei Küchenmitarbeitern. Also eine Schicht geht von 11 bis 17 und die anderen von 17 bis 23. Also wir haben zwölf Stunden geöffnet. In der Spitze haben wir eben, ich sag mal mittags zwei Küchenmitarbeiter, abends vielleicht für eine kurze Zeit auch drei Mitarbeiter. Und Fahrer sind in dem Fall in der Vormittagsschicht, also 11 bis 14, maximal drei, am Nachmittag zwei, also zwischen 14 und 17 Uhr. Und ab 17 oder 18 Uhr sind wir hier mit fünf bis maximal, am Wochenende wahrscheinlich bis zu sieben Fahrern in der Spitze unterwegs. Also wir haben ja schon gesagt, den Dienstplan wird ziemlich genau geplant aufgrund von statistischen Werten. Das heißt, wir planen auch halbstündige Beginne und Arbeitszeitenden. Und von daher gibt es halt wirklich mal Peaks, wo ein Mitarbeiter eben drei Stunden nur da ist, die Spitze abzudecken. Und danach wird auch sofort wieder reduziert. Gerade Personal und Wareneinsatz sind halt natürlich die wichtigsten Faktoren in der Gastronomie, bei uns auch. Und die müssen wir ganz genau planen und letztendlich auch kontrollieren.
Speaker C: Einfach oder schwierig ist es denn zum.
Speaker D: Einen grundsätzlich Mitarbeiter zu finden und zum.
Speaker C: Anderen diese Mitarbeiter dann auch noch so flexibel einteilen und bei Laune halten zu können. Denn wenn ich dich jetzt richtig interpretiere, heißt das ja wenn ich Fahrer bin.
Speaker D: Dass ich heute vielleicht zwei Stunden fahre.
Speaker C: Weil das Wetter schön ist und morgen.
Speaker D: Dann aber vier Stunden, weil das Wetter.
Speaker C: Nicht so schön ist und die Menschen mehr Pizzen bestellen.
Speaker D: Ich muss also sehr agil auf die Marktbedürfnisse reagieren können und sozusagen auf die Bedürfnisse meines Dienstgebers. Findet man solche Menschen noch einfach?
Torsten Kaldun: Ja, also ich habe tatsächlich oder wir in unserem System haben da echt wenig Probleme, wenn ich so die gesamte Branche höre. Wir haben 50 Prozent Sozialversicherungspflichtige Angestellte. ab und die anderen 50% sind eben geringfügig Beschäftigte, die ja aktuell eh nur maximal ca. 10 Stunden in der Woche arbeiten dürfen und da ist es auch so, dass sie für zwei oder drei Stunden pro Tag dann mal kurz aufs E-Bike springen und die Pizza ausliefern. Das ist tatsächlich überwiegend kein Problem. Ich bin aber ehrlich, im Führungsbereich, also gerade so im Restaurantmanager Bereich, ist es schon etwas schwieriger, gute Mitarbeiter zu finden. Wobei wir die durch unsere eigene Akademie und Firmenphilosophie in der Regel aus bestehenden Stammen, Mitarbeiterstammen gewinnen, die sozusagen vorher als Küchenmitarbeiter, Teammanager angefangen haben und sich zum Restaurantmanager entwickeln wollten.
Speaker D: Wie viel Geld verdient denn so ein Fahrer?
Torsten Kaldun: Mindestlohn ist 12,41 aktuell. Das kriegt er natürlich auch. Und sozialversicherungspflichtige, die natürlich ihre Erfahrung haben aufgrund der langjährigen Zusammenarbeit oder eben auch mehr Verantwortung übernehmen, wie zum Beispiel Kfz, so ein Fuhrparkverantwortlicher, oder der auch eine Küche mit unterstützen kann, kann durchaus auch mehr verdienen.
Speaker C: Wie wichtig ist das Trinkgeld? Oder anders gefragt, wie knausrig oder nicht knausrig sind die Kunden mittlerweile?
Speaker D: Ist das ein veritabler Anteil des Gehalts?
Torsten Kaldun: Ich bin tatsächlich da nicht ganz auf dem Laufenden. Aber es ist schon so, dass die Kunden nach wie vor gutes Trinkgeld geben. Auch die, die vorher online bezahlt haben, sind nach wie vor bereit, nochmal Trinkgeld abzugeben. hat sich noch kein Fahrer beschwert. Es gibt nichts, aber grundsätzlich hängt es natürlich auch ganz klar von der Performance des Standortes ab. Wie schnell ist er? Wie gut hat die Küche gearbeitet? Wie freundlich ist der Fahrer? Ich glaube, das Durchschnittsdringgeld ist immer noch über einen Euro pro Tour oder pro Auftrag, aber ich lage mich nicht fest. Ich weiß es aktuell nicht ganz genau.
Speaker D: Wie schaut denn jetzt die Umsatzsituation eines Standorts aus?
Speaker C: Ich weiß, dass der durchschnittliche Warenkorb 30 Euro beträgt.
Speaker D: Ich weiß, dass ihr 50 bis 70.
Speaker C: Lieferungen habt, plus die Abholer sagen wir.
Speaker D: Der Einfachkeit halber 100 Warenkörbe pro Tag, sind 3.000 Euro pro Tag.
Speaker C: Ihr macht also roundabout 90.000 Euro im Monat. oder Größenordnung 1,1 bis 1,2 Millionen pro.
Speaker D: Jahr bei so einem durchschnittlichen beispielhaften Standort.
Torsten Kaldun: Was ich dir erwähnt habe, war jetzt nicht ein durchschnittlicher, das war schon einer der besseren Standorte. Im Durchschnitt sind wir jetzt momentan bei 700.000 Euro pro Jahr. Das ist der Durchschnittsstandort aktuell, wobei ich hier gerade auch alle aktuellen Standorte im Querschnitt gerechnet habe. Das heißt, wir haben letztes Jahr drei drei oder vier Standorte neu aufgemacht und jetzt aktuell auf zwei, die fließen da gerade in die Berechnung rein. Das heißt, es gibt durchaus Standorte, die im Millionenbereich liegen, aber der Ehrlichkeit halber, wie gesagt, knapp 700.000.
Speaker C: Meine eingangs erwähnte Milchmädchenrechnung, dass Größenordnung 10% übrig bleiben, kann ich sehr verkürzt auch auf euch umlegen. Es wird jetzt Standorte geben, wenn sie neu sind, bleibt natürlich viel weniger übrig.
Speaker D: Und es wird Standorte geben, die schon.
Speaker C: Jahrelang da sind, wo entsprechend viel Erfahrung.
Speaker D: Da ist, wo es da noch mehr ist?
Torsten Kaldun: Ja, durchaus. Also der Durchschnitt liegt so bei 15 Prozent. Aber wie gesagt, je nach Performance durchaus bis zu 25 Prozent. Aber das sind dann auch High Performer, die wirklich guten Umsatz haben und als Unternehmer auf jeden Fall auch richtig Gas geben, letztendlich diesen Erfolg auch für sich zu gewinnen. 10 Prozent, ja, im Anfangsjahr durchaus auch ein realistisches Ergebnis, aber Ziel ist auf jeden Fall die 15 Prozent. Das schaffen wir auch im Schnitt.
Speaker D: Kostet denn jetzt so ein World of Pizza Standort?
Speaker C: Besonders groß wird der im Regelfall ja nicht sein müssen.
Torsten Kaldun: Also unsere Standorte sind in der optimalen Größe bei 120 Quadratmetern. Also wenn es jetzt rein auf einen Lieferservice konzentriert ist, sobald wir unser Konzept Lieferbar, also Restaurant mit integrieren, sind wir so am Stück optimalerweise bei 160 Quadratmeter. Bei der Freizeitgastronomie sind wir noch wesentlich größer, aufgrund der Schwimmbads sowieso schon. Wir reden vom klassischen Lieferservice, ca. 120 Quadratmeter. Ich muss ganz klar sagen, dass die Umbaukosten in den vergangenen drei, vier Jahren exorbitant gestiegen sind. Die Struktur hat sich da extrem verändert. Wir sind jetzt beim Umbaukosten, je nach Zustand des Ladens, den wir übernehmen, aber ich spreche jetzt mal vom Rohbauzustand, circa bei 100, 120.000 Euro, der reine Umbau. Dann kommt die Küchentechnik dazu mit circa 70.000 Euro. Die Fahrzeuge, je nach Standortgröße, hatten wir ja schon. Entweder geht es über ein Leasing oder über eine Kaufsituation. Ich sage jetzt mal, wenn wir mehr auf E-Bikes konzentrieren, sind wir bei ca. 7.500 Euro. Die Einstiegsgebühr bei Pflitzer beträgt aktuell 15.000 Euro. Das Warenlager 8.000 Euro und dann halt die Gründungskosten mit Reserven round about 40.000 Euro. Also sind wir in Summe ca. bei 220.000 Euro.
Speaker D: Wie viel von diesen 220.000 Euro muss.
Speaker C: Ich unter dem Kopfpolster haben bzw. mir.
Speaker D: Von Dante Erner ausborgen?
Torsten Kaldun: Die finanzielle Bank möchte in der Regel 10-20% Eigenkapital haben. Das hängt tatsächlich ganz stark auch von den Erfahrungen des Partners ab. Das System ist durchgehend bei den Banken bekannt oder bei den Leasing-Gesellschaften, mit denen wir zusammenarbeiten. Deswegen ist der Gründer entscheidend. Im Schnitt kriegen wir Finanzierung bei 10-15% auch durch. Umso mehr Eigenkapital, umso besser, muss ich ganz klar sagen, weil man weiß nie, was kommt. Ein bisschen Sicherheitspolster ist für für die Gründung immer gut.
Speaker D: Wie lange dauert es denn, bis ich einigermaßen profitabel bin? Es wird ja zum einen Zeit dauern.
Speaker C: Bis ich meine Stammkundinnen und Stammkunden aufgebaut.
Speaker D: Habe, wohingegen es, was ich von dir vorhin gelernt habe, wahrscheinlich in diesem Online-Bestellgeschäft.
Speaker C: Sogar einfacher ist, schnell Umsätze zu machen.
Speaker D: Wenn ich mir den guten Platz beim.
Speaker C: Lieferando und wie sie alle heißen, sozusagen.
Speaker D: Kaufen oder mieten kann.
Speaker C: Daher müsste ich eigentlich recht rasch ausgelassen sein.
Speaker D: Enttäusche ich mich?
Torsten Kaldun: Du hast recht. Wir sind relativ schnell bei unserem Break-Even-Umsatz. Klar gilt es dann aber auch den Schritt höher zu generieren. Ganz ehrlich sagen, hängt es auch wieder vom Standort und vom Franchise Partner ab, wie gut und wie engagiert er im Prinzip die Vorgaben umsetzt, die Produkte zu dem Gast bekommt. Wir haben alles dabei, von einem Monat bis eben zu zwölf Monaten, wo der Standort letztendlich rentabel arbeitet.
Speaker C: diese Zeit zwischen einem und zwölf Monaten abzufedern, wo ich allenfalls ein bisschen.
Speaker D: Verluste mache, sind diese 40.000 € Anlaufkosten.
Speaker C: Oder Gründungskosten, wie du sie genannt hast, einkalkuliert.
Speaker D: Das heißt, ich bin mit maximal 40.000.
Speaker C: € im Minus sozusagen in den ersten Monaten, bevor ich mich in die Gewinnzone drehe.
Torsten Kaldun: Ja, würde ich ja so sagen.
Speaker D: Was genau macht jetzt der Franchise-Nehmer?
Speaker C: die Bestellungen muss er sich ja nicht großartig kümmern, bis auf eine Ausnahme.
Speaker D: Da komme ich gleich dazu.
Speaker C: den Wareneinkauf wird er sich auch nicht besonders viel kümmern müssen. Da gehe ich mal davon aus, dass das euer IT-System entsprechend mehr oder weniger automatisiert abbildet. Aber der große Job wird sein, Personal zu finden. zu motivieren, gut zu planen und zu kontrollieren.
Speaker D: Das heißt 80 Prozent des Jobs Mitarbeiterführung.
Speaker C: Passt so meine Prognose aus der Ferne.
Torsten Kaldun: Nicht ganz. Wir sind da bei der Erfindung. Tatsächlich haben wir auch zentral gelöst. Wir haben eine sehr gute Software, die wir dem Franchise-Partner kostenfrei zur Verfügung stellen, wo er seine offenen Stellen anpreisen kann, die dann auch automatisch im Web verbreitet werden, wo auch wirklich relativ schnell und immer wieder Interessenten oder Bewerbungen kommen, also das funktioniert wirklich problemlos. Er muss sich natürlich aber trotzdem fit machen, ganz klar. Das ist dann sein Job, die Mitarbeiter zu motivieren und zu qualifizieren. Beim Thema Wareneinkauf ist es so, dass er sich auch aktiv das Thema kümmert. Wir geben mit unserem System vor, bei wem er bestellen könnte oder bei wem es eben am günstigsten ist. Also wir haben eine Auswahl zwischen zwei Lieferanten, wobei unsere Produkte natürlich gewissen Anforderungen entsprechen müssen oder spezielle World of Pizza Produkte zur Verfügung stehen, die es dann eben nur bei einem Lieferanten gibt. Aber seine Aufgabe ist es, eben hier ein optimales Maß an Produkten zu bestellen, eben nicht so einen hohen Verwert zu haben. Wir arbeiten eben viel mit frischen Produkten und hier eine gute Organisation seines Lagers oder eben seinen Einkauf auch zu generieren. Und der dritte Punkt, was seine Kernaufgaben sind, ist eben auch vor Ort regional Marketing zu aktivieren. Wir zentral stellen nationale Marketingleistungen wie auch Flyer, wie Produktfotos, wie Webshops, wie POS Material grundsätzlich zur Verfügung. Aber wenn er dann vor Ort Kooperationen mit zum Beispiel einem Kino eingehen möchte oder eben Flyer verteilen möchte oder Sportsponsoring machen möchte, dann sind das regionale Marketingmaßnahmen, die in seiner Hand liegen und was er auch entsprechend machen darf oder sollte, seine Marke, sein Unternehmen vor Ort noch bekannter zu machen oder schneller bekannt zu machen.
Speaker D: Ist das verkäuferische Talent des Franchise-Nehmers oder Franchise-Partners. Ich könnte mir vorstellen, dass es gar nicht so unwichtig ist, dass der Franchise-Partner.
Speaker C: Zu Büros in der Umgebung geht, zu großen Firmen in der Umgebung geht, vielleicht zu Sportvereinen in der Umgebung geht und dort für sich Werbung macht und Kunden akquiriert. Denn jemanden, den man kennt, bei dem bestellt man ja lieber. Stimmt meine naive Annahme oder ist es mittlerweile so, dass das Geschäft so online dominiert ist, dass es völlig egal ist, was ich mache?
Torsten Kaldun: Also das Bestmögliche herauszuholen, ist es tatsächlich so, dass die regionale Bekanntheit, wir bezeichnen uns übrigens auch als regionaler Lieferant, oder Helfer der Nachbarschaft oder Helfer in der Nachbarschaft extrem fürsprechend ist. Also sprich, das nationale Marketing und eben die Portale und Webseite bringen sicherlich einen Grundumsatz, holt man aber mehr raus. Also haben wir Unternehmer, die in ihrer Region zusätzlich Netzwerken, bringt das auf jeden Fall nochmal eine bessere Performance. Ganz klar.
Speaker D: Wir wissen jetzt, vielen Dank dafür, was.
Speaker C: Einen so ein World of Pizza einbringt.
Speaker D: Und wovon er lebt.
Speaker C: Wovon und wie lebt ihr als Franchise-Geber?
Torsten Kaldun: Wir haben eine Franchise-Gebühr, die sich anhand des erreichten erzielten Umsatzes des Standortes berechnet und zwar fünf Prozent vom Nettoumsatz stellen wir als Systemzentrale in Rechnung.
Speaker C: Wohin geht die Reise von World of Pizza? Du sagtest, dass ihr einige Standorte in der Freizeitgastronomie habt, sprich im Schwimmbad.
Speaker D: Ist das aus der – ich möchte.
Speaker C: Jetzt nicht sagen – Not heraus, sondern aus der Chance heraus entstanden, dass man an euch herangetreten ist und gesagt hat, wir brauchen da einen Betreiber im städtischen.
Speaker D: Freibad oder in der städtischen Klinghalle?
Speaker C: Oder war das ein Schritt, den ihr.
Speaker D: Proaktiv gegangen seid, weil ihr die Nische.
Speaker C: Vielleicht sogar deutschlandweit seht, erkannt habt und.
Speaker D: Versucht, die zu schließen? Wird das ein Fokus von World of Pizza?
Torsten Kaldun: Ja, wie alles im Leben kommt auch manchmal ein Zufall ins Spiel. Es war tatsächlich immer so eine Idee, wenn ich in so einem Freizeitbad persönlich, also privat, das Freizeitbad besucht habe, habe ich gesagt, was ist denn das eigentlich für eine schlechte Gastronomie, warum kriegen die das nicht auf die Reihe? Muss ich mal selber machen. Tatsächlich war es dann so, dass in Potsdam ein neues Schlungenbad gebaut wurde, wo die Gastronomie ausgeschrieben wurde und wir uns daran beteiligt haben und auch gewonnen haben. Und so ging das dann tatsächlich auch los. Das ist jetzt glaube ich sieben Jahre her, wo wir einen Fuß in die Freizeitgastronomie bekommen haben und hier unser Geschäftsmodell entsprechend umentwickelt haben. Entsprechend genau für diese Zielgruppe, für diesen Fokus. Und seit letztem Jahr haben wir tatsächlich erst eine zweite Gastronomie in dem Bereich eröffnet. Also es ist jetzt nicht unser Hauptfokus, aber es ist tatsächlich extremst interessant, zumal es grundsätzlich ja meistens auch eine gute Frequenz hat, aber auch einen absoluten Mehrwert für die Brand hat. Also dieser positive Erlebnis, Freizeitbad, private Effekt, dann nachher auf die Brand umzumünzen und sich zu erinnern, ach, hier kann ich auch Pizza bestellen, hat auf jeden Fall tatsächlich auch nochmal zu mehr Bekanntheit und zu mehr Umsatz geführt in dem Bereich oder in der Region.
Speaker C: Lieber Torsten, vielen Dank, dass ich so.
Speaker D: Viel von World of Pizza lernen durfte. Hat Spaß gemacht. Danke für deine Zeit.
Torsten Kaldun: Danke für das Interview oder für den Podcast, Klaus. Vielen Dank.
Speaker A: Wer sich jetzt den Traum vom Pizzabäcker, vielleicht sogar im Freibad, erfüllen will, der findet sämtliche Kontaktdaten von Torsten in den Show Notes und auf meiner Website www.goldgrube-franchise.de. Bevor wir zur Bierdeckelkalkulation kommen, noch ein paar Gedanken zum Thema Pizzazusteller. Ich frage mich, ob sich dieser ziemlich zentralisierte Bestellmarkt nicht zusehends ruinös entwickelt. Letztlich haben die drei großen Anbieter den gesamten Markt in der Hand und bestimmen, welcher Pizzabäcker welchen Auftrag zu welchem Preis bekommt. Letztlich könnte sich hier eine nahezu tödliche Preisspirale entwickeln, bei der nur noch die Plattform verdient. Denn die Plattform weiß ja schließlich, welchen Preis der jeweilige Pizzabäcker zu bieten bereit ist und könnte das bis zum letzten Cent ausnutzen. Andererseits funktionieren ja auch die Modelle von Google oder Facebook-Anzeigen ganz genauso. Und wer diese Systematik durchschaut, kann dort durchaus profitabel Geschäfte abwickeln. Dieses sozusagen Spezialwissen könnte neben dem fast schon üblichen Pizza- und Liefer-Know-how ein großer Vorteil von World of Pizza sein. Doch jetzt zu den Zahlen. Ein durchschnittlicher World of Pizza Standort macht laut Torsten 700.000 Euro Umsatz. Ich denke, es kann nach einer Anlaufzeit sogar noch etwas mehr werden. Doch bleiben wir mal bei diesen 700.000 Euro. Wir haben 22% Wareneinsatz, 35% Personalkosten, und 3,5% Aufwendungen für die Fahrzeuge. Das sind insgesamt 423.000 €. 5% Franchise-Fee sind 35.000 €. Nicht im Detail verraten wollte oder durfte uns Torsten, wie viel Prozent für die oftmals erwähnten Bestellplattformen drauf geht. Wenn wir 15% Ertrag, das sind in unserem Beispiel 105.000 €, erzielen wollen, dann können wir jetzt insgesamt 137.000 € für eben diese Plattformen aber auch für Miete, Strom, Steuerberater und nicht zuletzt unseren Kredit ausgeben. Das sollte sich ganz gut ausgehen. Ob es sich tatsächlich ausgeht, hängt stark von den Plattformen ab. Ich freue mich auf eure Fragen und Kommentare. Einfach per Mail an klaus at goldgrube-franchise.de. Auch freue ich mich über viele Sterne und dass ihr den Podcast weiterempfehlt. Danke fürs Zuhören und bis zum nächsten Mal.